Doris Leuthard

Ist Doris Leuthard die wahre Influencerin?

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Zürich,

Ihnen gefällt das Kleid der Tagesschau-Moderatorin? Dann sollten Sie besser früher genau hinschauen, was Bundesrätin Doris Leuthard so trägt.

Wer hat's erfunden? Links Doris Leuthard am 9. August in China, rechts Cornelia Boesch am 15. August in der Tagesschau. Auf dem Ärmel gut zu erkennen: Ein Papa-Moll-Doppelgänger.
Wer hat's erfunden? Links Doris Leuthard am 9. August in China, rechts Cornelia Boesch am 15. August in der Tagesschau. Auf dem Ärmel gut zu erkennen: Ein Papa-Moll-Doppelgänger. - uvek.admin.ch / Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Viel Zuschauer-Lob für das Mittwochs-Outfit von Tagesschau-Moderatorin Cornelia Boesch.
  • Kleines Problem: Bundesrätin Doris Leuthard trug dasselbe Design schon eine Woche zuvor.
  • Der Entwurf stammt vom Schweizer Label Akris. Dort ist Leuthard Stammkundin.

Mit dem gleichen Kleid an der Cocktail-Party erscheinen ist für Frauen ein Alptraum. Hört man. So gesehen hat Tagesschau-Moderatorin Cornelia Boesch gerade noch einmal Glück gehabt. Ihr Etuikleid mit verspielten Illustrationen hätte in der Mittwochs-Sendung auch einen doppelten Auftritt haben können: Wenn Bundesrätin Doris Leuthard in einem Beitrag vorgekommen wäre.

«Toll», «ausgefallen schön», «Hingucker»

Den Tagesschau-Zuschauern jedenfalls hat Boeschs Modemut gefallen: Spontaner Beifall ergoss sich in den Sozialen Medien. Nur: Dasselbe Design hat zuvor bereits Doris Leuthard getragen.

Die «verspielten illustrationen» - wir Nicht-Influencer hätten es ja glatt für Papa-Moll-Comics gehalten – hat Leuthard bei ihrem China-Besuch getragen. Nicht in der Version Kleid, aber als Jackett. Zufall? Wir glauben nicht.

Modebewusste Bundesrätin

Drei Köpfe kleiner und dreimal so alt wie ein Model, aber modisch spielt die Bundesrätin in der Top-Liga. Die Seiden-Crêpes mit Faces-Print in der Farbe «Leinwand» stammt vom Schweizer Label Akris. Und hier ist Leuthard Stammkundin.

Sei es beim Zurich Film Festival (wallend mit grünem Umhang) , der Eröffnung des Gotthardtunnels (durchlöchert) oder dem Treffen mit dem Bürgerprotest Hinterthurgau (knallgelbe Ecken und Kanten): Akris muss es sein. Bei Preisen von ein-, zwei- oder gar fünftausend Franken sollte man wohl mehrfaches Tragen in Erwägung ziehen. Und genau das hat Boesch getan: Sie hat dasselbe Kleid schon im Juni getragen.

Vorbild und Vorbilder

Wer war nun zuerst? Fakt ist, dass sich auch Leuthard wiederum in bester Gesellschaft befindet, wenn sie in die Schicklichkeit von Akris vertraut. Natürlich kann man als Landesmutter auch einfach aus Nationalstolz auf ein Schweizer Label setzen. Aber Akris-Designer Albert Kriemler ist nicht nur national, sondern auch international ausgezeichnet worden.

Nebst der Bundesrätin können die St. Galler auch weitere prominente Damen zu ihren Kundinnen zählen: Charlène von Monaco, Alicia Keys, Angelina Jolie, Marissa Mayer sowie Melinda Gates und Amal Clooney. Einen Tolggen im Influencer-Reinheft gibt es allerdings für Leuthard: Besonders originell ist ihre Wahl nicht. Schon Bundesrätin Elisabeth Kopp trug bei ihrer Wahl Akris – das war 1984.

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