Die Junge SVP lehnt sich auf gegen die Mutterpartei. Es brauche mehr Junge im Parlament, Verschiebungen bei den Wahlen seien möglich.
Die JSVP will mehr Plätze im Bundeshaus besetzen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Junge SVP setzt ihre Mutterpartei in den Wahlen 2019 unter Druck.
  • Bei einigen Punkten habe diese zu wenig erreicht.
  • Auch das intransparente Partei-Budget wird kritisiert.
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Die Ziele der Jungen SVP seien bei den meisten Themen die gleichen, betont JSVP-Präsident Benjamin Fischer an der heutigen Medienkonferenz. Aber in vielen Bereichen habe die Mutterpartei zu wenig erreicht.

Offenbar brauche es den Druck der Jungen, am besten gleich im Parlament selbst: «Verschiebungen innerhalb der Listenplätze sind möglich». Fischer verweist auf den Kanton Zürich, wo es vor vier Jahren Überraschungen gab. Bei den Wahlen 2019 lauert er selbst, hinter den 12 Bisherigen, auf Listenplatz 13.

Interview mit Mike Egger, Nationalrat SVP. - Nau

Kritik an intransparenter SVP und Lobbyisten

Die Junge SVP will die alten, festsitzenden Reihen der «Alten» aufmischen. Sie kritisiert im Wahlkampf offen Punkte, die vor allem auch die eigene Mutterpartei treffen. Während die JSVP ihre Wahlkampf-Budgets offenlegt, sträubt sich die SVP wacker gegen jede Transparenz.

Dem Lobbyismus in seiner derzeitigen Form will die Junge SVP entschieden entgegentreten. Gleichzeitig sind zahlreiche SVP-Parlamentarier verbandelt mit der Bauern- oder Krankenkassen-Lobby, Parteipräsident Albert Rösti ist auch Präsident der Erdöl- und Wasserwirtschafts-Verbände.

Angriffig zeigt sich auch Christian Huber, Nationalratskandidat im Kanton Luzern. Die SVP schreibe sich das freiheitliche Gedankengut zwar gross auf die Fahne. 68 mal hat er das Wort «Freiheit» im Parteiprogramm gezählt. «Doch wenn es um die Freiheit des Internets geht, braucht es offenbar die Junge SVP, welche die Mutterpartei wieder an diese Grundsätze erinnert.»

Interview mit Benjamin Fischer, Präsident JSVP. - Nau

Junge SVP spannt mit JUSO zusammen

Der derzeit einzige JSVP-Vertreter im Nationalrat, Mike-Egger, macht gar gemeinsame Sache mit der JUSO-Nationalrätin Samira Marti. Mit dem Ziel, die Gesundheitskosten zu senken, wollen sie vom Bundesrat wissen, wo wie viel Sparpotenzial liegt. Ein Problem sieht er darin nicht: «Wenn Politik der Bevölkerung nützt und parteiübergreifend zustande kommt, ist das doch etwas Schönes!»

Im Gegensatz zu Fischer gibt sich Egger aber zurückhaltend, was den direkten Angriff auf Sitze von bisherigen SVP-Nationalräten betrifft. Er will lieber «mehr von allem»: Mehr SVP, zwei zusätzliche Sitze für die Junge SVP und insgesamt mehr junge Parlamentarier, egal welcher Partei. Letzteres könnte durchaus eintreffen. Angesichts der Umfragewerte der SVP sind die ersten beiden Wünsche bei diesen Wahlen aber eher unrealistisch.

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