Mehrere Nationalräte werden mit Kinderpornos erpresst

Tobias Feigenwinter
Tobias Feigenwinter

Bern,

Am Sonntag erhielten mehrere Nationalräte ein Erpresser-Mail mit perfiden Drohungen. Die Angreifer sind unbekannt.

Nationalrat Adrian Amstutz spricht an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz.
Nationalrat Adrian Amstutz spricht an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Nationalräte wurden unter anderem mit Kinderpornos erpresst.
  • Adrian Amstutz glaubt, dass bei dem Cyber-Angriff Profis am Werk waren.

Ein perfid aufgesetztes Erpressermail machte am Sonntag die Runde. Auch die Schweizer Nationalräte Nik Gugger (48, EVP), Adrian Amstutz (64, SVP), Philipp Hadorn (51, SP) und Werner Salzmann (55, SVP) sind Opfer der Cyber-Kriminellen.

Wenn die Empfänger des Mails nicht bis morgen Mittwoch 1100 Franken (in Bitcoins notabene) auf ein Konto überwiesen, würden sie «finanziell, physisch als auch speziell emotional und sozial grösstmöglich geschädigt», so die Drohung. Auch die Familie der Adressaten wird im Text bedroht.

Fake-Emails, Bombendrohung oder Sexvideos

Wie Adrian Amstutz gegenüber dem «Blick» erzählt, ist dem Mail ein 13-seitiges PDF angehängt, in welchem detailliert aufgeführt wird, was geschieht, wenn die Opfer die Summe nicht bezahlen.

Die Drohungen reichen von Fake-Emails verschicken über Bombendrohungen per SMS bis hin zu manipulierten Sexvideos, bei welchen das Gesicht der Opfer in Kinderpornos eingefügt wird. All diese Handlungen würden im Namen der Opfer ausgeführt.

Der Zürcher EVP Regierungsratskandidat Nik Gugger.
Der Zürcher EVP Regierungsratskandidat Nik Gugger. - Keystone

Amstutz vermutet, dass beim Angriff Profis am Werk waren. Auch sein Ratskollege Nik Gugger sagt gegenüber der Zeitung: «Die Drohungen sind absolut krass und krank.» Der Anhang sei mit schockierenden Bildern und Beispielen ergänzt.

Die Angreifer sind unbekannt. Gugger vermutet, dass der Angriff aus dem Ausland kommt. Dann sei die Nachverfolgung der Täter sehr schwierig. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) koordiniert die Ermittlungen und unterstützt die Kantone. Auch Europol wurde informiert.

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