Schneider-Ammann ist «spät dran» gegen Ernährungs-Initiative

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Bundesrat Johann Schneider-Ammann glaubt, bei der Ernährungssouveränitäts-Initiative den Umfrage-Trend noch kehren zu können: Mit mehr Information.

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Ernährungssouveränität: Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann sieht Gefahren bei der Initiative. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Schneider-Ammann gibt zu: «Wir sind spät dran.»
  • Die Initiative für Ernährungssouveränität erhält gemäss Umfrage 75 Prozent Zustimmung.
  • Der Bundesrat glaubt, diesen Trend innert eines Monats noch kehren zu können.

Mit 75 Prozent Ja in der letzten Umfrage ist die Volksinitiative für Ernährungssouveränität in den Abstimmungskampf gestartet. Den Gegnern, darunter der Bundesrat, bleibt nur ein Monat, diesen Startvorsprung noch zu kehren. Dass das nicht einfach wird, weiss auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann: «Ich gebe zu, wir sind relativ spät dran.»

Spät, aber intensiv

Es sei ein bewusster Entscheid gewesen, später aber umso intensiver in den Abstimmungskampf einzusteigen, sagt Schneider-Ammann zu Nau. Es gelte, innert weniger Tage der Bevölkerung klar zu machen, dass sie sich mit dem Abstimmungsbüchlein beschäftigen müsse.

«So kann man die Meinung innert kurzer Zeit beeinflussen», glaubt Schneider-Ammann. Er setzt darauf, dass die Ja-Prozente dahinschmelzen wie die Polkappen im Klimawandel, wenn nur einmal der Informationsstand besser wird.

«Gefährliche Initiative wirft uns 40 Jahre zurück»

Dass die Ernährungssouveränitäts-Initiative viel Sympathie geniesst, ist für den Bundesrat verständlich. Er sei ja auch gerne souverän. Auch sei der Bundesrat mit einem Teil der Ziele der Initiative sogar einverstanden. Es gelte aber genau hinzuschauen.

«Die Initiative ist gefährlich, weil sie die Landwirtschaftspolitik um 30 oder 40 Jahre zurückwirft», argumentiert Schneider-Ammann. Die Initiative wolle unter anderem mehr Einzelhöfe. Das bedeute aber, dass der Einzelhof kleiner würde und die Produkte teurer. «Wir würden also den Einkaufstourismus fördern», sagt der Wirtschaftsminister.

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Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann im Interview. - Nau

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