Schweizer Bevölkerungswachstum geht stark zurück
Um nur noch 0,7 Prozent ist die Schweizer Bevölkerung 2017 angewachsen. Das ist deutlich tiefer als in den 10 Jahren zuvor, teilt das Bundesamt für Statistik mit. Sowohl die Zahlen beim Geburtenüberschuss wie der Wanderungssaldo sind dafür verantwortlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Bevölkerung wächst 2017 um 0,7 Prozent.
- Werte unter 1 Prozent gab es seit einem Jahrzehnt nicht mehr.
- Ende Jahr lebten 8'482'152 Menschen in der Schweiz.
Weniger Zu- und mehr Auswanderung, Rückgang bei den Geburten: Das Bevölkerungswachstum der Schweiz sinkt 2017 auf unter 1 Prozent. Das war seit 2006 nie mehr der Fall, zeigen die Zahlen des Bundesamts für Statistik BFS. Wie letztmals 2006 wächst die Schweizer Bevölkerung um 0,7 Prozent, auf 8'482'152 Personen.
Geringere Zuwanderung, hohe Auswanderung
Die Zuwanderung hat um 10 Prozent abgenommen auf knapp 173'000, wovon ein Sechstel zurückkehrende Schweizer sind. Gleichzeitig sind leicht mehr Personen ausgewandert, womit der sogenannte Wanderungssaldo auf 51'000 Personen sinkt. Das ist über ein Viertel weniger als im Vorjahr und der tiefste Stand seit 10 Jahren.
Während die Kantone Aargau und Genf die höchsten Wanderunssaldi verzeichnen, sind im Tessin und im Kanton Neuenburg sogar mehr Personen aus- als eingewandert. In diesen beiden Kantonen ist die Bevölkerung denn auch sogar geschrumpft. Das Tessin verzeichnet zudem mehr Todesfälle als Geburten.
Starker Rückgang bei Geburten
Gesamtschweizerisch ist 2017 die Zahl der Todesfälle gestiegen und die Zahl der Geburten gesunken. Der Geburtenüberschuss ist damit deutlich gesunken auf rund 18'000. Dieser Wert schwankt in den letzten Jahren allerdings immer wieder stark.
Schweizer und Ausländer, Frauen und Männer
Der Zuwachs bei der ausländischen Wohnbevölkerung (1,1%) ist höher als bei der schweizerischen (0,6%), aber ebenfalls deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren. Während bei Schweizern Frauen leicht überwiegen (auf 100 Frauen kommen 94 Männer), ist es bei Ausländern umgekehrt. Es gibt aber grosse kantonale Unterschiede.
Die Schweizer sind im Schnitt auch deutlich älter mit 44 Jahren gegenüber 37 Jahren bei Ausländern. Bei der schweizerischen Wohnbevölkerung ist der Anteil der Personen ab 65 Jahren höher als jener der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre (21,7% gegenüber 19,9%).