Ständerat entscheidet über Frauenquote

Keystone-SDA
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Bern,

Unter dem Eindruck des Frauenstreiks vom vergangenen Freitag entscheidet der Ständerat heute Mittwoch über Frauenquoten.

Frauen*streik
Gleichstellung von Mann und Frau sind sowohl Gegenstand der Politik, als auch der Forschung. (Symbolbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzten Freitag, am 14. Juni, fand der nationale Frauenstreik statt.
  • Heute Mittwoch entscheidet der Ständerat über Geschlechterrichtwerte.
  • Betroffen wären Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte börsenkotierter Unternehmen.

Zur Debatte stehen Geschlechterrichtwerte für Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte grosser börsenkotierter Unternehmen.

Die vorberatende Kommission des Ständerates war zunächst dafür. Nun beantragt sie dem Rat, auf einen Geschlechterrichtwert für Geschäftsleitungen zu verzichten. Mit dem Richtwert für Verwaltungsräte ist sie nach wie vor einverstanden. Vor kurzem erklärte sich auch Economiesuisse-Chefin Monika Rühl mit einer Regelung für Verwaltungsräte einverstanden.

Der Nationalrat hatte den Richtwerten für beide Gremien zugestimmt, allerdings mit einer hauchdünnen Mehrheit. Nach seinem Willen soll im Verwaltungsrat jedes Geschlecht zu mindestens 30 Prozent vertreten sein. Und in der Geschäftsleitung zu mindestens 20 Prozent.

Befristung auf 10 Jahre

Sanktionen sind nicht vorgesehen: Unternehmen, die diese Werte nicht erreichen, müssten bloss im Vergütungsbericht die Gründe sowie Massnahmen zur Verbesserung darlegen. Aus Sicht der Befürworterinnen und Befürworter ist es deshalb irreführend, von einer Quote zu sprechen.

Umstritten ist auch, wie lange Unternehmen zu einer solchen Berichterstattung im Vergütungsbericht verpflichtet werden sollen. Die Mehrheit der Ständeratskommission will die Pflicht auf 10 Jahre befristen, eine Minderheit stellt sich dagegen.

Von der Regelung betroffen wären börsenkotierte Gesellschaften mit mehr als 250 Mitarbeitenden, etwa 200 Unternehmen. Heute sind in den Verwaltungsräten der grössten Unternehmen acht von zehn Mitgliedern Männer, in den Geschäftsleitungen neun von zehn.

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