Stefan Blättler wird Nachfolger von Bundesanwalt Michael Lauber
Stefan Blättler tritt die Nachfolge von Michael Lauber als Bundesanwalt an. Die Vereinigte Bundesversammlung hat den einzigen Kandidaten für den Posten gewählt.
Das Wichtigste in Kürze
- Stefan Blättler wurde mit 206 von 208 Stimmen zum neuen Bundesanwalt gewählt.
- Er tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Michael Lauber an.
Der 62-jährige Berner Polizeikommandant Stefan Blättler tritt die Nachfolge von Bundesanwalt Michael Lauber an. Die Vereinigte Bundesversammlung ist somit dem Vorschlag der Gerichtskommission gefolgt, den einzigen Kandidaten für den Posten anzunehmen. Blättler wurde glanzvoll mit 206 von 208 gültigen Stimmen gewählt.
Insgesamt musste die Stelle dreimal ausgeschrieben werden, bis schliesslich Blättler als Kandidat feststand. Damit der Posten nicht bereits in drei Jahren neu besetzt werden muss, soll die Altersgrenze für Bundesanwälte ab 2022 erhöht werden. So könnte Blättler also statt mit 65 Jahren mit 68 Jahren in Pension gehen.
Jurist Blättler habe langjährige Erfahrung in der Strafverfolgung und verfüge über umfassende Führungskompetenzen, sagte Ständerat Andrea Caroni (FDP/AR), Präsident der Gerichtskommission, nach Bekanntgabe der Einerkandidatur durch das Gremium Mitte August. Er sei die richtige Person, um Ruhe in die Bundesanwaltschaft zu bringen.
Die Stelle des Bundesanwalts ist seit Laubers Rücktritt vor einem Jahr vakant. Der Rücktritt war eine Folge der Fifa-Affäre und Treffen mit deren Präsident Gianni Infantino.
«Akzente setzen»
Auf Blättler kommen als obersten Strafverfolger des Bundes herausfordernde Aufgaben zu. Er wird Reformen rund um die Bundesanwaltschaft und ihrer Aufsicht umsetzen müssen, die das Parlament bereits eingeleitet hat.
Er wolle einiges bewirken, sagte Blättler im Vorfeld der Wahl. Er wolle die Veränderungen dort angehen, «wo sie nötig sind». Er sei sich bewusst, dass das eine schwierige Aufgabe sei. Mit seiner Erfahrung im Strafrecht und mit seiner Führungserfahrung könne er in der Bundesanwaltschaft jedoch «entscheidende Akzente setzen».
Der 62-Jährige leitet seit 2006 als Kommandant die Berner Kantonspolizei. Er machte sich in Bern und in der ganzen Schweiz einen Namen. Und zwar als zugänglicher, aber konsequenter Kommandant mit Weitblick und grosser Sachkenntnis.
Seine weitere Karriere hatte Blättler eigentlich anders geplant. Auf den 1. Januar 2022 wurde er zum Direktor des Schweizerischen Polizei-Instituts in Neuenburg ernannt.