Die SVP hat massiv in die SBI-Kampagne investiert, zeigt eine Inserate-Auswertung. Mehr als die Gegner und mehr als bei der Masseneinwanderungsinitiative.
Zeitungsinserate für und gegen die Selbstbestimmungsinitiative.
Zeitungsinserate für und gegen die Selbstbestimmungsinitiative. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP hat viel mehr Inserate geschaltet als die Gegner der Selbstbestimmungsinitiative.
  • Das zeigt eine Auswertung der Universität Bern.
  • Es sind sogar doppelt so viele Inserate wie 2014 bei der Masseneinwanderungsinitiative.
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Die Initianten der Selbstbestimmungsinitiative liegen in den Umfragen zurück. Und das trotz einer offenbar massiven Kampagne der SVP, die praktisch alle bisherigen Kampagnen in den Schatten stellt. Die Inserate-Analyse des an der Universität Bern angesiedelten Année Politique Suisse zeigt: Hier kämpft keinesfalls David gegen Goliath.

Wie bei der Masseneinwanderungsinitiative

Auch bei der knapp angenommenen Masseneinwanderungsinitiative musste sich die SVP quasi allein gegen alle anderen behaupten und lag laut Umfragen leicht hinten. Der MEI-Abstimmungskampf ist nach wie vor Spitzenreiter in Bezug auf die Anzahl Inserate. Aber: Damals dominierten die Gegner.

Während 2014 das Nein-Lager viermal so viele Inserate schaltete wie die SVP, hat die Volkspartei dafür 2018 mit der ganz grossen Kelle angerichtet. Der angebliche David SVP schaltet rund einen Viertel mehr Inserate als der «Goliath». Die SVP übertrifft auch sich selbst: Sie wirbt mit doppelt so vielen Inseraten für ein Ja zur SBI als noch für die MEI.

Doppelt so viele SVP-Inserate wie bei der Masseneinwanderungsinitiative und deutlich mehr der als die Gegner.
Doppelt so viele SVP-Inserate wie bei der Masseneinwanderungsinitiative und deutlich mehr der als die Gegner. - Année Politique Suisse / Nau

Könnte der Eindruck täuschen?

Der Verlauf der Kampagne sei sehr ähnlich bei «SBI» und «MEI», sagen die Studienautoren: Das Nein-Lager ist früh aktiv, fährt dann die Auslagen für Zeitungs-Platz zurück und investiert gegen Ende noch einmal. 2014 ging diese Taktik ja aber nicht auf.

Kommt hinzu: Die Studie hat sich auf die Auswertung der klassischen Tageszeitungen (national und regional), Sonntagspresse und die beiden wöchentlich erscheinenden Titel Weltwoche und WoZ beschränkt.

Nicht berücksichtigt ist die Online- und Plakat-Werbung. Auch nicht berücksichtigt sind die von SVP-Doyen Christoph Blocher aufgekauften Gratiszeitungen mit gegen 800'000 Lesern. So könnte die Ja-Kampagne die Gegner weitaus stärker dominieren.

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