Verein finanziert über 100 Halbtax-Abos für Asylbewerbende
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Verein sammelt mit Crowdfunding Halbtax-Abos für Asylbewerbende.
- Damit sollen sie der Isolation entkommen können, so der Verein.
- Das Ziel: 300 Halbtax-Abos, um Familienbesuche oder Arzttermine zu ermöglichen.
Einfach in den Bus einsteigen und aus der Stadt fahren. Oder in die Stadt. Viele Asylbewerbende können das nicht: Der öffentliche Verkehr ist zu teuer und sie wohnen in Unterkünften fernab von urbanen Zentren.
Die Betroffenen klagen über die Isolation, leiden darunter. Die abgewiesenen Asylsuchenden erhalten Nothilfe, diese variiert von Ort zu Ort stark. Meistens aber reicht sie gerade mal für Essen und das Nötigste. An Bus- und Zugfahrten ist nicht zu denken.
Der Verein Migrant Solidarity Network will den Geflüchteten mehr Mobilität ermöglichen. Mit Halbtax-Abonnementen sollen die Menschen raus aus der Isolation. Die Halbtax-Abonnemente werden mit einem Crowdfunding finanziert.
Philippe Blanc vom Verein erklärt: «Das Migrant Solidarity Network führt diese Sammelaktion zum dritten Mal durch.» Durch die vorherigen Male konnten über 600 Halbtax-Abos finanziert werden.
Halbtax-Abo ist «entscheidender Unterschied»
Am Ursprung der Initiative stehe eine geflüchtete Person, die selber ein Abonnement gebraucht habe. Die Nachfrage sei hoch, sagt Blanc: «Fast jeden Tag schreiben uns neue geflüchtete Personen wegen eines Halbtax-Abos.»
Die aktuelle Aktion habe bisher fast 30'000 Franken bekommen oder 160 Abonnemente. Das Ziel sei aber 300 Abos bis in wenigen Tagen. 300 Menschen hätten dann die Möglichkeit, ihre Familie oder Freunde in einer anderen Unterkunft besuchen zu gehen, sagt Philippe Blanc.
Oder ganz einfach sich abzulenken: «Ein Halbtax kann einen entscheidenden Unterschied machen», erklärt er. Etwa um nicht depressiv zu werden. Aber Mobilität sei auch wichtig, um Anwälte oder Ärztinnen aufzusuchen.