Annalena Baerbock: Verzicht auf Kandidatur wäre «Stich ins Herz»
Noch ist nicht entschieden, ob die Grünen Annalena Baerbock oder Robert Habeck für die Bundeskanzlerwahl ins Rennen schicken.
Das Wichtigste in Kürze
- Grünen-Chefin lässt Kanzlerkandidatur zwischen ihr und Habeck weiter offen.
- Beide melden Ambitionen an, stellen aber klar das Wohl der Partei in den Vordergrund.
Für Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock wäre der Verzicht auf die Kanzlerkandidatur zugunsten ihres Ko-Vorsitzenden Robert Habeck «ein kleiner Stich ins Herz».
«Ich glaube, keinem von uns fällt es schwer zu sagen: Du bist der oder die Richtige», sagte Annalena Baerbock dem «Spiegel» laut Vorabmeldung vom Donnerstagabend. Doch «natürlich» gebe es am Ende diesen kleinen Stich. Die Grünen-Vorsitzende liess weiter offen, wie die Entscheidung letztlich ausfallen wird.
Baerbock und Habeck wollen zwischen Ostern und Pfingsten verkünden, wer bei der Bundestagswahl im September als Kanzlerkandidat antritt. Ausführlich sprachen die beiden Parteichefs über ihre Befindlichkeit angesichts der bevorstehenden Klärung. «Wenn man Ehrgeiz hat, will man natürlich zeigen: Ich kann das», sagte Baerbock. «Diesen Ehrgeiz haben wir natürlich beide.»
Habeck sagte dem «Spiegel», es dürfe «nicht um Eitelkeit» gehen. «Wir haben es bis jetzt so gut hinbekommen, dass wir zusammenbleiben, das ist eine zarte Pflanze», fügte er hinzu. «Es wäre ja wirklich dämlich, wenn wir das jetzt kaputtmachen würden.»
Es gehe «nicht nur um die Möglichkeit, dass einer von uns beiden Kanzlerin oder Kanzler werden» könne. Sondern darum, «dass die grösste Industrienation Europas von den Grünen geführt werden könnte». Es gebe «einen Moment, den Lauf der Geschichte zu verändern».