Australischer Student in Nordkorea freigelassen
Ein in Nordkorea festgesetzter australischer Student ist wieder frei und hat das Land verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- 29-Jähriger war tagelang vermisst - Ausreise zunächst nach China.
«Es geht mir gut, sehr gut», sagte der 29-jährige Alek Sigley am Donnerstag am Flughafen von Peking nach seiner Ausreise aus Nordkorea. Es wurde erwartet, dass der Australier nach Japan weiterreist, wo seine Ehefrau lebt.
Sigley war einer von wenigen westlichen Studenten in Pjöngjang. Rund um den 23. Juni verschwand er plötzlich spurlos, tagelang gab es kein Lebenszeichen von ihm. Die Umstände seiner Festnahme blieben zunächst unbekannt.
Sigley studierte koreanische Literatur an der Kim-Il-Sung-Universität, schrieb Artikel über das tägliche Leben und die Gastronomieszene in Nordkorea und organisierte Reisen durch das Land. «Er versucht die Leute dort zu verstehen», sagte Sigleys Ehefrau Yuka Morinaga.
Sigleys Vater Gary zeigte sich gegenüber australischen Medien «extrem erfreut» über die Freilassung seines Sohnes. Australiens Premierminister Scott Morrison dankte Schweden, das Australien in Nordkorea diplomatisch vertritt, für die Unterstützung bei den Bemühungen um Sigleys Freilassung.
In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Fälle von Festnahmen westlicher Studenten in Nordkorea: 2016 wurde etwa der US-Student Otto Warmbier festgenommen. In nordkoreanischer Haft fiel er unter ungeklärten Umständen ins Koma und starb im Juni 2017 kurz nach seiner Heimkehr in die USA.
An der Rückholung von Warmbier hatte auch US-Präsident Donald Trump mitgewirkt. Dieser war am Sonntag, nur wenige Tage nach Sigleys Festnahme, zu einem überraschenden Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea gereist. Trump hatte dabei als erster US-Präsident nordkoreanisches Territorium betreten.