Ayatollah Chamenei wirft Europäern feindseliges Verhalten vor
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat den Europäern feindseliges Verhalten gegenüber seinem Land vorgeworfen und sie als nicht vertrauenswürdig bezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Irans geistliches Oberhaupt sieht Partner als nicht vertrauenswürdig.
«Die Europäer präsentieren sich als Vermittler und sagen viele Dinge, doch sind sie alle leer», sagte Chamenei am Donnerstag. Den Ländern, die dem Islam feindselig gegenüberstehen, sollte nicht vertraut werden, vor allem den USA, aber auch einigen europäischen Staaten.
«Sie haben keine ihrer Verpflichtungen eingehalten, und es gibt allen Grund, ihnen in keiner Weise zu trauen», sagte Chamenei laut seiner offiziellen Website. Dabei kritisierte er die Unfähigkeit der Europäer, ihre «arrogante Natur» zu überwinden. Nach dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 haben Deutschland, Frankreich und Grossbritannien an der Vereinbarung festgehalten.
Sie haben aber nicht verhindern können, dass die meisten ihrer Unternehmen aus Angst vor den US-Sanktionen den Iran verlassen haben. Nachdem Teheran zunächst gehofft hatte, mit Hilfe der Europäer den Handel aufrechtzuerhalten, begann er im Mai mit dem schrittweisen Rückzug aus dem Atomabkommen. Mit einer Reihe von Angriffen auf Öltanker, für welche die USA den Iran verantwortlich machten, spitzte sich die Lage weiter zu.
Ein Drohnenangriff auf Saudi-Arabiens Ölanlagen führte Mitte September zu einem weiteren Anstieg der Spannungen. Die USA machten umgehend den Iran verantwortlich, und am Montag erklärten auch Berlin, Paris und London, dass es keine andere plausible Erklärung gebe. Ihre Bemühungen um ein Treffen von Irans Präsident Hassan Ruhani mit US-Präsident Donald Trump am Rande der UN-Vollversammlung in New York blieb erfolglos.