Cem Özdemir (Grüne) kritisiert strassenblockierende Klimaaktivisten
Klimaschützer kleben sich mit Sekundenkleber und Bauschaum auf deutschen Strassen fest und blockieren somit den Verkehr. Cem Özdemir ist nicht begeistert.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Demonstrierende kleben sich mit Sekundenkleber auf die Strassen in Deutschland.
- Grüne-Politiker und Agrarminister Cem Özdemir kritisiert deren Verhalten scharf.
- Die Gruppe «Aufstand der letzten Generation» sorgte immer wieder für neue Schlagzeilen.
Der grüne Politiker Cem Özdemir hat die Aktion von Klimaschützenden kritisiert. Diese blockieren Strassen in ganz Deutschland und protestieren somit gegen den umweltschädlichen Verkehr. «Total egal, wer was will, eine Demokratie lässt sich nicht erpressen», teilte der Grünen-Politiker am Montag in Berlin mit.
«Ich rate dazu, sich wieder darauf zu besinnen, um was es eigentlich geht. Sicher nicht darum, denen Steilvorlagen zu geben, die möglichst wenig Klimaschutz wollen.» Gemäss Cem Özdemir ist Klimaschutz dringlich und notwendig. «Genau deshalb habe ich keine Lust, dass gerade ganz wenige mit Lärm dazu beitragen, Mehrheiten für den Klimaschutz zu gefährden.»
Nicht nur Cem Özdemir übt Kritik
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast schrieb auf Twitter, das Vorgehen der Klimaaktivisten habe etwas «Tragisches». «Es läuft in eine Sackgasse und verschiebt den Fokus weg vom Anliegen. Hin zur Frage, was ist noch legitim und was wird nur als Straftat wahrgenommen.» Sie bezog sich auf einen Artikel, in dem es darum ging, dass die Klimaaktivisten ihre Aktionen ausweiten wollten.
Die Gruppe «Aufstand der letzten Generation» hatte immer wieder Autobahnausfahrten, vor allem in Berlin, blockiert. Aber auch die Städte Hamburg und München waren davon betroffen.
Nach den Strassen wollen sie auch (Flug-)Häfen blockieren
Am Montagmorgen war die Köhlbrandbrücke in Hamburg wegen einer ihrer Aktionen gesperrt. Demonstranten hatten sich etwa mit Sekundenkleber und Bauschaum an der Strasse festgeklebt. Im Zentrum von Stuttgart legten die Aktivisten am selben Tag eine Hauptverkehrsader lahm und in Freiburg die Einfahrt eines Tunnels.
Am Wochenende hatten die Gruppe eine Ausweitung ihrer Aktionen auf Häfen und Flughäfen angekündigt. Falls es bis zum Sonntagabend keine konkreten Zusagen der rot-grün-gelben Bundesregierung zur Umsetzung eines Lebensmittelrettungsgesetzes geben sollte.