Coronavirus: «Es wird keinen neuen Lockdown für alle geben»
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Lauterbach erwartet deutlich ansteigende Corona-Zahlen im Herbst und Winter.
- Trotzdem geht der SPD-Gesundheitsexperte davon aus, dass es keinen Lockdown mehr gibt.
- Wegen der ansteckenderen Delta-Variante könne die Herdenimmunität nicht erreicht werden.
Was geschieht im Herbst und im Winter? Eine Frage, die Politiker, Epidemiologen und normale Bürger wegen des Coronavirus und der Delta-Variante beschäftigt. Gibt es eine weitere Corona-Welle und starke Einschränkungen?
In einer Talk-Sendung von ARD zeigt sich Karl Lauterbach optimistisch: «Wir werden keine dramatisch hohen Zahlen bekommen», meint der deutsche SPD-Politiker und Epidemiologe. Zu verdanken haben man das der guten Kombination von Testen Ungeimpfter und der Impfkampagne. Auch von der Vorsicht der Deutschen werden man profitieren.
Doch die Zahlen werden im Herbst und Winter deutlich ansteigen, prognostiziert Lauterbach. «Aber wir werden keinen Lockdown für alle benötigen», sagt er. Eine Aussage, die erstaunt, fiel Lauterbach doch bisher eher mit der Forderung nach härteren Einschränkungen auf.
Seinem Image als Lockdown-Befürworter macht der Gesundheitspolitiker doch noch alle Ehre: «Es ist gut möglich, dass es so übel wird, dass Ungeimpfte bei einigen Anlässen nicht mehr zugelassen werden können.» Bereits jetzt gibt es gewisse Organisatoren, die ungeimpften Personen auch mit einem Test den Zutritt verwehren. Dazu zählen etwa der Düsseldorfer Karneval oder die Fussballvereine FC Köln und Borussia Dortmund.
Trotz seines Optimismus bereitet Lauterbach die Delta-Variante des Coronavirus Sorgen. Denn diese sei so ansteckend, dass mit Impfungen niemals eine Herdenimmunität erreicht werden könne. Das Ansteckungsrisiko sei auch bei immunisierten Personen sehr hoch.
Was halten Sie für Einschränkungen für Ungeimpfte?
Und ist eine geimpfte Person einmal infiziert, so sei sie gleich ansteckend wie eine Ungeimpfte, sagt der Mediziner und prognostiziert: «Alle Ungeimpften – einschliesslich der Kinder – werden sich in den nächsten eineinhalb Jahren anstecken»