Europäische Staaten fordern Aufklärung im Fall Jamal Khashoggi
Das Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi müsse aufgeklärt werden. Dies fordern Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland, Frankreich und Grossbritannien fordern Saudi-Arabien zur Aufklärung auf.
- Saudi-Arabien wird verdächtigt, den Journalisten Jamal Khashoggi ermordet zu haben.
Die Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens haben Saudi-Arabien eindringlich aufgefordert, das Verschwinden des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi aufzuklären. «Wir nehmen diesen Vorfall überaus ernst», hiess es in einer heute Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Erwartet werde «eine detaillierte und umfassende Antwort» der saudi-arabischen Regierung. Diese Botschaft sei direkt an die saudi-arabischen Behörden übermittelt worden.
Die Verteidigung der freien Meinungsäusserung und einer freien Presse sowie die Gewährleistung des Schutzes von Journalisten stellten für die drei Länder «zentrale Prioritäten» dar, hiess es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Das Verschwinden Kashoggis, dessen Familie seit dem 2. Oktober keinen Kontakt mehr zu ihm habe, müsse aufgeklärt werden.
Glaubhafte Ermittlungen gefordert
Es bedürfe «glaubhafter Ermittlungen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und gegebenenfalls jene zu identifizieren, die für das Verschwinden von Jamal Kashoggi verantwortlich sind», erklärten die Aussenminister. Zudem müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Von Khashoggi fehlt seit einem Besuch im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Regierungskritiker im Konsulat von saudi-arabischen Agenten ermordet wurde. Riad bestreitet dies, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass Khashoggi das Gebäude lebend verliess.
Die Türkei warf Saudi-Arabien am Samstag vor, bei den Untersuchungen nicht ausreichend zu kooperieren. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu forderte Riad erneut auf, türkischen Ermittlern Zugang zum Konsulat in Istanbul zu verschaffen.