Ex-Kanzler Kurz zu weiteren Inseraten-Vorwürfen: «Frei erfunden»
Österreichs Korruptions-Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz ausgeweitet. Laut der Anklagebehörde stehen Kurz und weitere acht Personen im Verdacht der Untreue, der Bestechung und der Bestechlichkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Schmid, ein ehemals enger Vertrauter von Kurz, habe ausgesagt, dass in einer Vereinbarung mit zwei weiteren Zeitungen Regierungsinserate geschaltet worden seien, um wohlwollende Berichterstattung zu sichern.
Kurz schrieb dazu am Freitag auf Facebook: «Zur aktuellen Berichterstattung möchte ich zunächst festhalten, dass die mich belastenden Aussagen von Thomas Schmid frei erfunden sind.»
Am Vortag hatten Ermittler den Verlag der reichweitenstarken Gratis-Tageszeitung «Heute» in Wien durchsucht. Der Verlag wies danach alle Vorwürfe zu angeblichen Inseraten-Vereinbarungen und politischer Einflussnahme als falsch zurück. «Heute»-Herausgeberin Eva Dichand bestritt auf Twitter ausserdem Aussagen von Schmid, wonach sie auch für positive Berichterstattung bei der «Kronen Zeitung» gesorgt hätte. Die auflagenstärkste österreichische Tageszeitung wird von ihrem Ehemann herausgegeben.
Kurz war 2021 als Kanzler und Chef der konservativen ÖVP zurückgetreten, nachdem die Korruptions-Staatsanwaltschaft gegen ihn und sein Umfeld Untersuchungen zur angeblichen Verwendung von Steuergeld für die Platzierung von Inseraten und geschönten Umfragen in der Zeitung «Österreich» eingeleitet hatte. Auch dieses Medium bestreitet die Vorwürfe.