FDP und Grüne: WM in Russland hat Menschenrechten nicht geholfen
Für einmal sind sich Grüne und FDP in Deutschland einig: Die WM hat die politische Lage in Russland nicht verbessert.
Das Wichtigste in Kürze
- Grüne und FDB aus Deutschland finden: Die WM hat politisch nichts verändert.
- Die FDP hält Russland allerdings für einen «Vorbildlichen Gastgeber.»
Die Fussball-Weltmeisterschaft in Russland hat die Achtung der Menschenrechte aus Sicht von Grünen und der FDP nicht vorangebracht. «Die WM hat für eine politische Verbesserung der Lage im Land oder in den Kriegen mit russischer Beteiligung nichts gebracht», sagte der Osteuropa-Sprecher der Grünen-Fraktion, Manuel Sarrazin, der Deutschen Presse-Agentur. Die FDP-Sportpolitikerin Britta Dassel sagte, Russland habe sich als «vorbildlicher Gastgeber» gezeigt. Verbessert habe sich aber wohl kaum etwas: «Solange es keinen starken Impuls von aussen gibt, solange wird sich unter (Präsident Wladimir) Putin rein gar nichts verändern.»
Beide Bundestagsfraktionen hatten zum Start des Turniers die Bundesregierung in Anträgen aufgefordert, das Thema rund um die WM verstärkt anzusprechen.
Sarrazin kritisierte, dass weder Sport- und Innenminister Horst Seehofer (CSU) noch die Fussballverbände DFB und FIFA dafür gesorgt hätten, dass der prominente ARD-Doping-Reporter Hajo Seppelt sicher und ohne Einschränkung berichten konnte. Das sei «nicht nur ein Skandal, sondern eine Kapitulationserklärung an die freie Berichterstattung und Anti-Dopingpolitik», sagte er. Seppelt hatte nach Warnungen deutscher Sicherheitsbehörden auf seine Reise zur WM verzichtet.