Frankreichs Innenminister will Moschee von Beauvais schliessen
«Wir haben heute das Verfahren der Schliessung der Moschee eingeleitet, weil sie Christen, Homosexuelle und Juden angreift», sagte Gérald Darmanin.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schliessung kann bis zu sechs Monate dauern.
- Ein Imam der Moschee hatte offenbar dazu aufgerufen, mit der Republik zu brechen.
- Ausserdem habe er zum Hass auf Andersgläubige und Minderheiten aufgerufen.
Wegen der Rechtfertigung des Dschihads und verbaler Angriffe gegen Minderheiten und Andersgläubige will Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin eine Moschee in Beauvais im Norden des Landes zeitweise schliessen. «Wir haben heute das Verfahren der Schliessung der Moschee eingeleitet, weil sie Christen, Homosexuelle und Juden angreift», sagte Darmanin dem Sender CNews am Dienstag.
«Ich schrecke nicht davor zurück, wenn Menschen unser republikanisches Modell und Frankreich angreifen», sagte er. Die Schliessung kann bis zu sechs Monate dauern. Nach Informationen aus dem Ministerium hatte ein Imam in seinen Predigten dazu aufgerufen, mit der Republik zu brechen. Islamistische Kämpfer habe er als Helden dargestellt. Ausserdem habe er zum Hass auf Andersgläubige und Minderheiten aufgerufen.
«Die meisten Äusserungen sind aus dem Zusammenhang gerissen», sagte der Anwalt des Moschee-Vereins Samim Bolaky der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich um Predigten eines Aushilfs-Imams, der inzwischen vom Dienst suspendiert sei. Eine Schliessung der Moschee bezeichnete er als unangemessen.
Laut dem Innenministerium gibt es derzeit etwa 2600 Moscheen und Gebetsräume in Frankreich. Knapp 100 seien im vergangenen Jahr kontrolliert worden. 21 Moscheen seien geschlossen, teils aus administrativen Gründen, wegen einer Gerichtsentscheidung oder auch wegen Bauarbeiten.