Iran zu Gesprächen mit Kiew über Drohnen-Vorwürfe bereit
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran hat sich zu bilateralen Gesprächen mit der Ukraine über Drohnen bereiterklärt.
- Wegen Lieferungen an Russland hat die EU kürzlich Sanktionen gegen das Land ausgesprochen.
- Teheran weist dies aber zurück.
Der Iran hat seine Bereitschaft erklärt, mit der Ukraine in bilateralen Treffen über Vorwürfe zum Einsatz von iranischen Drohnen durch Russland im Ukraine-Krieg zu sprechen.
Das sagte Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba, wie es am Samstag auf der Internetseite des Aussenministeriums in Teheran hiess.
«Wir dementieren die Vorwürfe diesbezüglich und sind auch bereit, dies in bilateralen technischen Treffen mit Kiew zu besprechen und auszuräumen», wird der iranische Chefdiplomat zitiert.
Der Iran unterhält Amirabdollahian zufolge zwar gute Beziehungen zu Russland und auch eine langjährige militärische Zusammenarbeit. Teheran sei aber gegen den Krieg in der Ukraine und lehne eine direkte Teilnahme in dem Konflikt ab.
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben vom Freitag seit Mitte September mehr als 300 russische Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 abgeschossen. Das sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat vor Journalisten in Kiew. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe.
Sanktionen wegen Russland-Unterstützung
Die EU hatte Sanktionen gegen den Iran wegen der Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine beschlossen. Die iranische Führung hat bislang stets bestritten, Russland mit den Einwegdrohnen beliefert zu haben. Teheran befürwortet zwar auch ein Kriegsende, hat aber die russische Invasion in der Ukraine nie kritisiert – und diese gar als Gegenmassnahme zur Nato-Osterweiterung als gerechtfertigt bezeichnet.