Lettland fürchtet «Infiltration» durch Wagner-Söldner
Nachdem sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nach Belarus abgesetzt hat, fürchtet sich Lettland vor einer «Infiltration» der Europäischen Union.
Das Wichtigste in Kürze
- Lettland fürchtet sich vor einer «Infiltration» durch Söldner der Wagner Gruppe.
- Deshalb müsse die EU-Aussengrenze besser geschützt werden, erklärt der Regierungschef.
Nach dem Wechsel des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin nach Belarus sieht Lettland die Gefahr einer «Infiltration» der Europäischen Union.
Die EU-Aussengrenze müsse deshalb besser geschützt werden, sagte der lettische Regierungschef Krisjanis Karins am Donnerstag vor dem EU-Gipfel in Brüssel.
«Unbekannte Zahl von ausgebildeten Kämpfern»
«Wir müssen ein aufmerksames Auge auf alles haben, was in Belarus passiert», sagte Karins. Die Tatsache, dass dort eine unbekannte Zahl von ausgebildeten Kämpfern stationiert werde, könne zur Bedrohung werden.
«Die Bedrohung wäre wahrscheinlich nicht eine frontal militärische, sondern der Versuch der Infiltration Europas für unbekannte Zwecke. Das bedeutet, dass wir den Grenzen besondere Aufmerksamkeit widmen müssen und sicherstellen müssen, dass wir das kontrollieren können.»
Prigoschin hat sich nach Belarus abgesetzt
Prigoschin war nach einer Konfrontation mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am vergangenen Wochenende nach Belarus ausgereist. Wie viele Kämpfer seiner Söldner-Truppe mitgehen und dort künftig stationiert sein werden, ist unklar.
Karins berichtete zudem von anhaltenden, von Belarus geförderten Versuchen von Migranten aus Drittstaaten, über die lettische Grenze zu kommen. Das passiere seit zwei Jahren kontinuierlich jeden Tag.
Gruppen wanderten zwischen Polen, Litauen und Lettland hin und her und versuchten an verschiedenen Stellen, über die EU-Grenzen zu kommen. Auch aus diesem Grund müsse die Europäische Union «ihre Grenzpolitik ständig anpassen», meinte der lettische Regierungschef.