Myanmar: UN-Sicherheitsrat verurteilt Hinrichtungen
Das erste Mal seit mehr als drei Jahrzehnten wurden in Myanmar vier Gefangene hingerichtet. Dies verurteilt der UN-Sicherheitsrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Häftlinge wurden in Myanmar hingerichtet, darunter auch ein demokratischer Aktivist.
- Das sind die ersten staatlichen Hinrichtungen seit mehr als drei Jahrzehnten.
- Der UN-Sicherheitsrat verurteilt dies und fordert die Freilassung von Aung San Suu Kyi.
Der UN-Sicherheitsrat hat die Hinrichtung von vier Häftlingen in Myanmar verurteilt. Erklärung mit Stimmen von Myanmars Verbündeten Russland und China verabschiedet. «Die Mitglieder des Sicherheitsrates verurteilten die Hinrichtung von Oppositionsaktivisten durch das Militär in Myanmar am Wochenende.» Das erklärte das höchste UN-Gremium am Mittwoch.
Der Sicherheitsrat rief die Militärjunta ausserdem auf, die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi freizulassen. In der Erklärung verwiesen die Ratsmitglieder auf UN-Generalsekretär António Guterres. Dieser forderte «alle willkürlich festgehaltenen Gefangenen» umgehend aus der Haft zu entlassen.
Die Erklärung wurde auch von Russland und China, den wichtigsten Verbündeten der Junta, sowie Myanmars Nachbarland Indien unterstützt.
Die Nationale Einheitsregierung (NUG), ein aus abgesetzten Abgeordneten bestehendes Schattenkabinett, begrüsste die Stellungnahme des UN-Sicherheitsrats. Es sei an der Zeit, dass das UN-Gremium «konkrete Massnahmen gegen die Junta ergreift.» Das erklärte die von Suu Kyis Partei NLD dominierte Einheitsregierung auf Twitter.
Die Hinrichtung der vier Gefangenen hatte weltweit Empörung hervorgerufen. Unter den Hingerichteten war der Demokratie-Aktivist Kyaw Min Yu und der ehemalige Abgeordnete Phyo Zeya Thaw. Es handelte sich um die ersten staatlichen Exekutionen in dem südostasiatischen Land seit mehr als drei Jahrzehnten.
Das Militär hatte in Myanmar im Februar 2021 die gewählte Regierung unter Suu Kyi gestürzt. Seitdem wurden nach Informationen örtlicher Gruppen mehr als 2000 Menschen im Land getötet.