Ölpreis: Autofahrer müssen mehr für Benzin bezahlen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ölpreis befindet sich auf einem Drei-Jahreshoch.
- Grund dafür sind geopolitische Spannungen, die Fördermengenbegrenzung und die brummende Weltwirtschaft.
- Auch der Benzinpreis wird in der Folge wahrscheinlich ansteigen.
Öl ist derzeit so teuer wie nie – seit 2014 war der Ölpreis nicht mehr so hoch. 73,71 Dollar (71,80 Franken) kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent und 68,26 Dollar (66,50 Franken) die Sorte West Texas Intermediate (WTI).
Was steckt dahinter?
Schuld am Drei-Jahreshoch sind geopolitische Krisen, also Kriege, Unruhen oder Wirtschaftssanktionen. Dazu hat die OPEC (die Organisation erdölexportierender Länder wie Nigeria, Iran, Saudi-Arabien, Katar oder Ecuador) die Fördermenge begrenzt: Je knapper das Angebot, desto höher der Preis.
«Seit Mitte des letzten Jahres hat die Weltwirtschaft zugelegt, weshalb auch die Nachfrage nach Öl anstieg», erklärt David Suchet, Leiter Kommunikation bei der Schweizer Erdöl-Vereinigung, gegenüber Nau. Der Streit im Mittleren Osten, die angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland sowie die Iran-Sanktionen täten das Übrige.
Jetzt kommt das Fracking-Öl
Die höheren Preise machen nun die Schieferöl-Produktion in den USA wieder rentabler. «Immer mehr Anlagen werden in Amerika in Betrieb genommen», weiss Erdöl-Experte David Suchet. Wann der Preis-Peak erreicht sein wird, kann jedoch auch er nicht voraussagen. Die Opec wird jedenfalls an den Produktionskürzungen festhalten.
Autofahren wird teurer
Zu alldem kommt hinzu, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar relativ schwach ist. Der Erdöl-Experte rechnet damit, dass sich der hohe Ölpreis auch auf den Benzinpreis auswirkt. Zwar machen über die Hälfte des Benzinpreises die staatlichen Abgaben aus (siehe Video unten). Benzin dürfte aber demnächst definitiv teurer werden.