Parlamentswahl in Spanien begonnen
In Spanien hat am Sonntagmorgen die Parlamentswahl begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Umfragen deuteten auf grossen Zuspruch für Rechtspopulisten hin.
Es ist bereits die dritte seit dem Jahr 2015. Die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) lag in jüngsten Umfragen zwar deutlich vorn, dennoch könnte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Ende erneut die Regierungsmehrheit verfehlen. Erste Hochrechnungen werden nach Schliessung der Wahllokale um 20.00 Uhr erwartet. Ein Ergebnis soll gegen 22.00 Uhr vorliegen.
Sánchez gab bereits kurz nach Öffnung der Wahllokale seine Stimme in Madrid ab. Er führt seit dem Sturz des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy im Juni 2018 eine Minderheitsregierung. Sánchez musste vorgezogene Neuwahlen ausrufen, nachdem im Februar sein Haushaltsentwurf im Parlament gescheitert war. Die Wahl wird vom Katalonienkonflikt bestimmt, der das Land in die schwerste politische Krise seit 40 Jahren stürzte, sowie vom Erstarken der rechtsradikalen Vox-Partei.
Zu deren Kandidaten gehören mehrere pensionierte Generäle, die das frühere Franco-Regime verteidigen. Noch vor einem Jahr war die Partei in Meinungsumfragen praktisch nicht vorgekommen. Bei den andalusischen Regionalwahlen im Dezember betrat sie dann mit fast elf Prozent der Stimmen die politische Bühne. Nun dürfte mit Vox erstmals seit dem Tod des Diktators Francisco Franco eine ultrarechte Partei ins 350 Sitze fassende Parlament in Madrid einziehen.