Mike Pompeo

Mike Pompeo schliesst Radioreporterin von Reise aus

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USA,

Eine Journalistin des Radiosenders NPR wird von einer Reise des US-Aussenministeriums ausgeschlossen. Es ist wohl ein Akt der Vergeltung.

US-Aussenminister Pompeo
US-Aussenminister Pompeo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Michele Kelemen darf nicht mit auf die Grossbrittannien-Reise des US-Aussenministeriums.
  • Es ist wohl eine Rache-Attacke von Mike Pompeo.
  • Er war vor Kurzem mit einer anderen Journalistin des Radiosenders NPR aneinandergeraten.

Das US-Aussenministerium hat eine Reporterin des Radiosenders NPR von einer anstehenden Auslandsreise von Ressortchef Mike Pompeo ausgeschlossen. Möglicherweise als Reaktion darauf, dass Pompeo kürzlich mit einer anderen Journalistin des öffentlichen Senders aneinandergeraten war.

Mike Pompeo
Mike Pompeo (r.) beim Treffen mit Israels Präsident Benjamin Netanyahu. - Keystone

Die NPR-Korrespondentin Michele Kelemen dürfe nicht bei der Reise nach Grossbritannien, in die Ukraine sowie andere Länder dabei sein. teilte die Vereinigung der im State Department arbeitenden Journalisten am Montag mit.

Daraus könne nur geschlossen, dass das Ministerium an NPR «Vergeltung übt», erklärte die Vereinigung. Sie protestierte scharf gegen den Ausschluss der Journalistin.

Frage zu Ukraine-Affäre als Streitpunkt

Pompeo war in der vergangenen Woche mit der NPR-Mitarbeiterin Mary Louise Kelly während eines Interviews in Streit geraten. Auslöser war eine Frage zur Ukraine-Affäre rund um Präsident Donald Trump. Kelly berichtete anschliessend, nach dem Interview habe sie der Aussenminister beschimpft. Pompeo warf der Journalistin seinerseits vor, ihn wiederholt belogen zu haben.

Donald Trump
Donald Trump nimmt seinen Aussenminister in Schutz. - Keystone

In dem Interview hatte Kelly den Aussenminister zunächst zu dem US-Konflikt mit dem Iran befragt. Danach lenkte sie das Gespräch auf die Ukraine-Affäre, um die es im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump geht. Die oppositionellen Demokraten werfen Trump vor, die ukrainischen Regierung auf Korruptionsermittlungen gegen Ex-Vizepräsident und Präsidentschaftsbewerber Joe Biden gedrängt zu haben. Und somit sein Amt missbraucht zu haben.

Pompeo in Kritik

Im Rahmen der Untersuchungen zur Ukraine-Affäre war auch Pompeo in die Kritik geraten. Dies weil er die frühere US-Botschafterin in Kiew, Marie Yovanovitch, nicht in Schutz genommen haben soll. Dies zum Zeitpunkt als diese vergangenes Jahr plötzlich zurück nach Washington beordert wurde.

«Schulden Sie Botschafterin Marie Yovanovitch eine Entschuldigung?», wollte Kelly von Pompeo wissen. Es folgte eine hitzige Auseinandersetzung zwischen der Journalistin und dem Aussenminister, der das Interview schliesslich abbrach.

Kelly erhielt dann nach eigener Darstellung von einem Mitarbeiter des Aussenministers eine Einladung zu einem Hintergrundgespräch mit Pompeo. Dieses sollte in dessen Dienstwohnung im Aussenministerium stattfinden.

Journalistin beleidigt

Dabei habe Pompeo sie angeschrien und beleidigt, sagte Kelly in ihrem Podcast. «Denken Sie, die Amerikaner interessieren sich für die Ukraine?», habe er zudem gefragt.

In einer schriftlichen Stellungnahme warf Pompeo der Journalistin vor, ihn belogen zu haben. Das Hintergrundgespräch sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, erklärte der Minister. Es sei «beschämend», dass Kelly die «Grundregeln des Journalismus und des Anstands verletzt» habe.

Die US-Regierung und vor allem Trump fahren einen oftmals konfrontativen Kurs gegenüber einem Grossteil der US-Medien. Der Präsident prangert distanziert und kritisch über ihn berichtende Medien immer wieder als «Volksfeinde» an.

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