Mehr als 100 bekannte Afroamerikaner haben den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden aufgerufen, eine schwarze Politikerin als Vize-Kandidatin auszuwählen.
Biden will aller Voraussicht nach diese Woche seine Vize-Wahl verkünden
Biden will aller Voraussicht nach diese Woche seine Vize-Wahl verkünden - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Offener Brief an Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten.
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«Wenn Sie 2020 keine schwarze Frau aussuchen, werden Sie die Wahl verlieren», schrieben Prominente wie der Rapper Sean «Diddy» Combs, der Radiomoderator Charlamagne Tha God und der Menschenrechtsanwalt Ben Crump am Montag in einem offenen Brief.

«Wir wollen nicht zwischen dem geringeren von zwei Übeln auswählen, und wir wollen nicht die Wahl haben zwischen dem Teufel, den wir kennen, und dem Teufel, den wir nicht kennen, denn wir haben die Nase voll, Teufel zu wählen - Punkt», heisst es in dem Schreiben. Die mehr als 100 Männer solidarisieren sich in ihrem Brief mit mehr als 700 Afroamerikanerinnen, die Biden vergangene Woche aufgerufen hatten, mit einer schwarzen Frau an seiner Seite in den Wahlkampf gegen Präsident Donald Trump zu ziehen.

Biden will aller Voraussicht nach in dieser Woche bekanntgeben, wer seine Kandidatin für die Vizepräsidentschaft werden soll. Der frühere Vizepräsident hatte schon im März versprochen, auf eine Frau zu setzen. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai und den folgenden Anti-Rassismus-Protesten wuchs zudem der Druck auf den 77-Jährigen, eine Afroamerikanerin auszuwählen.

Im Kreis der Favoritinnen befinden sich gleich mehrere schwarze Politikerinnen: die Senatorin Kamala Harris, die frühere Nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice, die Abgeordneten Karen Bass und Val Demings. Immer wieder fallen - unter anderem - auch die Namen der weissen Politikerinnen Elizabeth Warren und Gretchen Whitmer sowie der in Thailand geborenen Senatorin Tammy Duckworth.

Schwarze sind traditionell eine wichtige Wählergruppe für die US-Demokraten. Als einstiger Stellvertreter des ersten schwarzen US-Präsidenten Barack Obama geniesst Biden bei Afroamerikanern hohes Ansehen, in Umfragen in dieser Wählergruppe liegt er weit vor Trump. Allerdings wird für die Wahl am 3. November für Biden von entscheidender Bedeutung sein, dass er möglichst viele Schwarze für eine Stimmabgabe mobilisieren kann.

Die Demokraten beginnen am Montag kommender Woche ihren Nominierungsparteitag in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. Bis dahin muss die Vize-Kandidatin stehen.

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