Richterbund zeichnet iranische Menschenrechtsaktivistin Sotudeh aus

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Deutschland,

Der Deutsche Richterbund (DRB) zeichnet die iranische Aktivistin Nasrin Sotudeh mit dem Menschenrechtspreis aus.

Nasrin Sotudeh
Nasrin Sotudeh im Jahr 2013. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Anwältin sitzt in Haft und befindet sich im Hungerstreik.

Sotudeh sei «durch ihren mutigen und unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit zu einer Symbolfigur der iranischen Bürgerrechtsbewegung geworden», erklärten die DRB-Vorsitzenden Barbara Stockinger und Joachim Lüblinghoff am Mittwoch. Die Menschenrechtsanwältin sitzt im Iran in Haft und befindet sich im Hungerstreik.

Der Preis solle «ihr höchst beeindruckendes Engagement im Iran würdigen» und zugleich ihr Schicksal «weiter in das Licht der Öffentlichkeit rücken», erklärten Stockinger und Lüblinghoff. «Sie braucht gerade jetzt möglichst breite internationale Unterstützung.»

Sotudeh protestiert mit ihrem Hungerstreik demnach gegen die Haftbedingungen während der Corona-Pandemie. Der Iran habe in der Pandemie zahlreiche Inhaftierte entlassen, Sotudeh und andere Bürgerrechtler blieben aber hinter Gittern, kritisierte der Richterbund.

Die 1963 geborene Sotudeh hat unter anderem Frauen vertreten, die gegen die Kopftuchpflicht im Iran protestierten. Sie war auch für Journalisten, Oppositionelle und Dissidenten wie die Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi anwaltlich tätig.

Mehrfach wurde sie zu Haftstrafen verurteilt, auch mit einem Arbeitsverbot wurde sie zwischenzeitlich belegt. Sotudeh trat während ihrer Inhaftierungen bereits mehrmals in den Hungerstreik. 2012 wurde sie mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.

Mit dem Menschenrechtspreis des Richterbundes werden nach Angaben der Organisation «Persönlichkeiten oder Organisationen aus der Richterschaft, der Staatsanwaltschaft oder der Rechtsanwaltschaft» ausgezeichnet, die sich «unter Einsatz von Leben, Gesundheit, persönlicher Freiheit oder unter Inkaufnahme sonstiger schwerer persönlicher Nachteile für die Wahrung und Durchsetzung rechtsstaatlicher Prinzipien eingesetzt haben».

Die Auszeichnung wurde 1991 erstmals vergeben. Zuletzt wurde im Jahr 2017 der vietnamesische Menschenrechtsanwalt Nguyen Van Dai geehrt.

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