SP kehrt in Baselbieter Regierung zurück: Kathrin Schweizer gewählt
Das Wichtigste in Kürze
- Gewählt wurden Finanzdirektor Anton Lauber (CVP, 41'417 Stimmen), Sicherheitsdirektor Isaac Reber (Grüne, 40'561), Kathrin Schweizer (SP, 37'187), Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP, 33'551) sowie Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP, 32'338).
Die Wahlbeteiligung lag bei 34,14 Prozent.
Die 49-jährige Schweizer gehört seit 2007 dem Kantonsparlament an, wo sie zeitweise auch SP-Fraktionspräsidentin war. Derzeit arbeitet sie noch als Verkehrsplanerin im baselstädtischen Bau- und Verkehrsdepartement; früher war sie zehn Jahre lang Geschäftsführerin von Pro Velo beider Basel.
De Courten kam auf 23'617 Stimmen. Damit übertraf der 52-jährige Unternehmer zwar knapp ebenfalls das absolute Mehr, schied aber überzählig aus. Er hat den Ruf eines SVP-Hardliners; so hatte ihm die CVP die offizielle Unterstützung verweigert. Auf 16'913 Stimmen kam ferner der unbekannte Parteilose Samuel Mathys.
Nicht mehr angetreten war die Bau- und Umweltschutzdirektorin Sabine Pegoraro (FDP). Ihre Partei wollte diesen Sitz kampflos der SVP überlassen - der wählerstärksten Partei im Kanton Basel-Landschaft.
Schweizers Wahlerfolg hatte sich nach einem flauen Wahlkampf abgezeichnet. Die Wählerschaft hat damit eine vierjährige SP-lose Regierungszeit im Baselbiet abgebrochen. Überraschend war, wie deutlich der Abstand ausfiel. Selbst in den Oberbaselbieter SVP-Stammlanden fiel de Courten ab.
Im ersten gemeinsamen Auftritt der künftigen Baselbieter Regierung lasen mehrere den Wahlausgang als Zeichen der Wählerschaft für die Konkordanz. So versprach Schweizer, eine «gewisse Diversität» und eine soziale Stimme in die Exekutive zu bringen.
Die Kirche wird indes im Dorf bleiben: Die Finanzpolitik werde sich angesichts der gleich gebliebenen Herausforderungen kaum ändern, betonte Lauber.
Das Kantonsparlament wird klar grüner: Die SVP verliert 7 Landratssitze und kommt noch auf 21, während die FDP ihre 17 Sitze behält. Die SP legt einen Sitz zu und wird mit neu 22 Sitzen stärkste Partei. Die Grünen gewinnen sechs Sitze und stehen mit neu 14 Sitzen an vierter Stelle.
Die CVP behält derweil ihre 8 Sitze, und unverändert gehen auch EVP mit 4 und GLP mit 3 Sitzen in die neue Legislatur. Und eine frühere Grüne-Unabhängige hält als Parteilose mit dem Label «Die Mitte» ihren Sitz. Ihren letzten Sitz verliert hingegen die BDP.