Streik: Gelbwesten demonstrieren mit Gewerkschaftern und Linken
Wegen Präsident Macrons Reformvorschlägen ist es in Frankreich erneut zu einem Streik gekommen. Bei den Ausschreitungen gab es mehrere Verletzte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Gelbwesten» gingen mit Gewerkschaftern und linken Parteien auf die Strasse.
- Grund für die Demonstrationen in Frankreich sind neue Reformvorschläge.
- Bei Ausschreitungen in Strassburg wurden 42 Personen festgenommen.
Anhänger der «Gelbwesten»-Bewegung und Gewerkschaftsmitglieder gemeinsam auf die Strasse gegangen. Zu dem Streik kam es nach den jüngsten Reformvorschlägen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag.
In Paris schlossen sich auch Angehörige mehrerer linker Parteien dem Protestmarsch an. In Strassburg kam es zu Zusammenstössen von Demonstranten mit der Polizei, es gab 42 Festnahmen.
Laut Innenministerium beteiligten sich landesweit rund 23'000 Menschen an den Protesten — eine der niedrigsten Teilnehmerzahlen seit Beginn der Bewegung. Auf ihrem Höhepunkt im November hatten sich nach offiziellen Angaben 282'000 Demonstranten beteiligt. Die Veranstalter sprachen am Samstag indes von geschätzt mehr als 60'000 Teilnehmern in ganz Frankreich.
Streik mit 550 Personen
Zu der Demonstration in der französischen Hauptstadt kamen nach Angaben der Polizei 5500 Menschen, darunter 2000 «Gelbwesten».
Die Veranstalter sprachen von 35'000 Teilnehmern. Der Protestzug startete gegen 13.00 Uhr in Montparnasse und löste sich keine zwei Stunden später ohne Zwischenfälle am Place d'Italie auf.
In Strassburg hingegen kam es zu Ausschreitungen, nachdem die Polizei die Protestroute in Richtung des EU-Parlaments blockiert hatte. Einige Teilnehmer warfen Steine und Flaschen auf Polizisten, die Einsatzkräfte reagierten mit Tränengas. Die Polizei drängte auch eine Gruppe teils schwarz gekleideter und vermummter Aktivisten zurück, die versuchten zum Gebäude des Europarats vorzudringen.
Zahlreiche Festnahmen nach Sachbeschädigungen bei Streik
Nach Behördenangaben beteiligten sich in Strassburg rund 2000 Menschen an den Protesten. Es gab 42 Festnahmen nach Sachbeschädigungen. Unter anderem wurde ein Auto in Brand gesteckt. Drei Polizisten, drei Demonstranten und ein Anwohner wurden verletzt.
Auch im südfranzösischen Marseille ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor. Dort nahmen rund tausend Menschen an den Protesten teil.
In Paris bot sich am Samstag derweil ein bunteres Bild als bei den Protesten der vergangenen Wochen: Neben gelben Westen waren auch rote zu sehen, sie deuteten auf Vertreter des Gewerkschaftsbundes CGT hin.
Gemeinsam trugen gelb und rot gekleidete Teilnehmer ein Banner mit der Aufschrift: «Eine allgemeine Antwort auf einen globalen Angriff». «Diese Gesellschaft wollen wir nicht» und «Die Jugend auf der Galeere, die Alten in der Misere» waren weitere Slogans.