Südafrika nimmt offiziell Abschied von Ex-Präsident de Klerk
Rund einen Monat nach dem Tod von Südafrikas Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Frederik de Klerk hat das Land offiziell Abschied genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trauerfeier mit rund 200 Gästen in Kapstadt.
An der Trauerfeier in der protestantischen Groote Kerk, einer der ältesten Kirchen des Landes, nahm neben de Klerks Witwe unter anderem Staatschef Cyril Ramaphosa teil. De Klerk war am 11. November im Alter von 85 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Es wurde eine viertägige Staatstrauer ausgerufen.
«Er wurde wegen seiner Über-Korrektheit oft missverstanden», sagte de Klerks Witwe Elita Georgiadis vor den rund 200 Teilnehmern am Sonntag. Der Zeremonie vorausgegangen waren eine private Messe und das Vortragen der Nationalhymne. Während de Klerk im Ausland geschätzt wurde, blieb die Meinung in Südafrika gespalten. Auch sein Tod rief gemischte Reaktionen hervor.
De Klerk war der letzte Präsident des rassistischen Apartheid-Systems in Südafrika. Anfang der 90er Jahre hatte er sich für die Abschaffung der Rassentrennung und die Freilassung seines späteren Nachfolgers Nelson Mandela aus dem Gefängnis eingesetzt. 1993 wurden de Klerk und Mandela gemeinsam mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Mandela wurde 1994 der erste schwarze Präsident des Landes. De Klerk blieb zunächst Vizepräsident, zog sich 1996 jedoch zurück.
In den vergangenen Jahren hatte de Klerk immer wieder Kontroversen ausgelöst. 2020 leugnete er, dass die Apartheid ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen sei. Später entschuldigte er sich und zog die Äusserung zurück. Kritiker werfen de Klerk zudem vor, sich nie förmlich für die Verbrechen der Apartheid entschuldigt zu haben.