US-Regierung kündigt verstärkte Abschiebeflüge von Migranten an
Angesichts von Bildern tausender Migranten, die im US-Bundesstaat Texas an der Grenze zu Mexiko unter einer Brücke campieren, hat die US-Regierung eine Verstärkung ihrer Abschiebeflüge angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Reaktion auf Lage in texanischer Grenzstadt Del Rio.
Die Zahl der Abschiebeflüge nach Haiti und in andere Länder der Region sowie deren Passagierkapazitäten solle «in den nächsten 72 Stunden» ausgeweitet werden, erklärte das Heimatschutzministerium am Samstag.
Zudem habe der Grenzschutz 400 zusätzliche Beamte abgestellt, um in dem wilden Migrantenlager für Ordnung zu sorgen. Die Lebensbedingungen der Migranten in dem Lager sollten verbessert werden. Gleichzeitig arbeite die Regierung mit den Herkunftsländern der Menschen zusammen, damit sie ihre Bürger wieder aufnehmen.
Zuvor hatten Bilder für Aufsehen gesorgt, die tausende Migranten - laut US-Medienberichten bis zu 14.000 Menschen - unter einer Brücke am Rio Grande in der Grenzstadt Del Rio in Texas hausend zeigen. Die meisten der Menschen in dem Lager kommen aus Haiti und waren von Mexiko aus über den Rio Grande in die USA gelangt.
Angesichts der Lage in Del Rio geriet Präsident Biden unter Beschuss - sowohl von Seiten der oppositionellen Republikaner als auch seiner Demokraten. Die Republikaner warfen Biden vor, mit seiner Entscheidung, Haitianern nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moise Ende Juli einen Verbleib in den USA auch ohne gültiges Visum zu erlauben, weitere Migranten zur Reise in die USA zu motivieren.
Die US-Behörden hatte im Juli und August jeweils mehr als 200.000 Anträge von Migranten an der mexikanischen Grenze bearbeitet, die meisten Menschen wurden abgewiesen. Es waren die höchsten Zahlen seit mehr als zehn Jahren.
Die Lage an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ist ein gewaltiges politisches Problem für Biden. Die Republikaner von Ex-Präsident Donald Trump verlangen ein hartes Durchgreifen gegen illegale Einwanderung und schlachten das Thema auch wahlkampftaktisch aus. Biden hat eine humanere Flüchtlings- und Einwanderungspolitik als unter Trump versprochen und wird vor allem vom linken Demokraten-Flügel dazu gedrängt, den Worten auch Taten folgen zu lassen.