USA verurteilen «Boykottkampagne» Chinas gegen westliche Firmen
Im Streit um Menschenrechtsverletzungen gegen die Uiguren haben die USA die chinesische «Boykottkampagne» gegen westliche Unternehmen verurteilt.
«Wir unterstützen Unternehmen, die dafür sorgen, dass die von uns konsumierten Produkte nicht durch Zwangsarbeit hergestellt wurden», sagte am Freitag in Washington Aussenamtssprecherin Jalina Porter. Nach der Verhängung von EU-Sanktionen hatte China am Donnerstag eine Negativ- und Boykottkampagne gegen westliche Unternehmen gestartet.
Die Kampagne richtete sich vor allem gegen Firmen, die keine Baumwolle mehr aus der Provinz Xinjiang beziehen, aus der es wiederholt Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren gab. Staatsmedien, chinesische Prominente und Nutzer von Online-Netzwerken nahmen unter anderem den schwedischen Modekonzern H&M und die Sportmarken Adidas und Nike unter Beschuss.
In der chinesischen Provinz Xinjiang liegt eines der weltweit wichtigsten Baumwollproduktionsgebiete, das auch viele westliche Unternehmen beliefert - hier gab es Berichte auch über Zwangsarbeit in der Uiguren-Region. Kritische Äusserungen der Konzerne liegen teilweise mehr als ein Jahr zurück. Nachdem die EU in dieser Woche jedoch Sanktionen wegen der Menschenrechtsverletzungen gegen China verhängt hatte, kam im Internet eine Welle der Empörung auf. Peking hatte seinerseits mit Sanktionen gegen mehrere Europäer auf die Strafmassnahmen reagiert.
Unter anderem wurde H&M von einigen Shopping-Websites boykottiert. Staatliche Medien warfen dem Unternehmen, das inzwischen keine Baumwolle mehr aus Xinjiang bezieht, «Lügen» und «Hintergedanken» vor. Die chinesischen TV-Stars Wang Yibo und Tan Songyun erklärten das Ende ihrer Werbepartnerschaft mit dem Sporthersteller Nike, Hongkong-Star Eason Chan tat dies seinerseits mit Adidas.