Von der Leyen sieht Nordafrika als Partner bei Energiewende
Ursula von der Leyen sieht Nordafrika als Partner bei der Energiewende. Die Erzeugung sauberer Elektrizität sei in dieser Region günstiger als in der EU.
Das Wichtigste in Kürze
- Ursula von der Leyen sieht Nordafrika als Partner bei der Energiewende.
- In der Region könne saubere Elektrizität günstiger erzeugt werden als in der EU.
- Die EU-Kommissionspräsidentin sieht darin einen enormen Wettbewerbsvorteil.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht grosse Chancen der Zusammenarbeit mit Nordafrika bei der Erzeugung von Ökoenergie.
«Die gesamte Region verfügt über natürliche Ressourcen wie Sonne und Wind im Überfluss und hat enorme, weite Landschaften.» Dies sagte von der Leyen am Sonntag bei einer Konferenz zum Thema Migration in Rom.
Die Erzeugung sauberer Elektrizität koste in der EU mindestens zehn Cent pro Kilowattstunde. In Tunesien könnten die Kosten bei nur zwei Cent liegen. Das Land habe somit einen enormen Wettbewerbsvorteil.
Zu der Konferenz kamen Staats- und Regierungschefs aus dem Mittelmeerraum zusammen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte, Italien und Europa bräuchten Einwanderung. Sie dürften aber nicht das Signal aussenden, dass illegale Einwanderung belohnt werde. Erforderlich seien gemeinsame Anstrengungen und engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Schleuser.
Abkommen mit Tunesien
Die EU hatte kürzlich ein Abkommen mit Tunesien ausgehandelt. Das nordafrikanische Land erhält Finanzhilfen bis zu 900 Millionen Euro. Im Gegenzug soll es stärker gegen Schlepper und illegale Überfahrten vorgehen.
«Wir wollen, dass unser Abkommen mit Tunesien ein Modell, ein Konzept für die Zukunft und für Partnerschaften mit anderen Ländern in der Region ist», so von der Leyen weiter. Das «zynische Geschäftsmodell» skrupelloser Menschenhändler müsse zerstört werden.
Meloni steht in Rom an der Spitze einer Rechtsregierung, deren Ziel es ist, unkontrollierte Migration übers Mittelmeer zu stoppen. Tatsächlich hat die Zahl der Neuankömmlinge in diesem Jahr aber stark zugenommen. Bis zu diesem Wochenende waren es mehr als 83'000 Menschen, verglichen mit 34'000 im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.