Aargauer Volk lehnt Stimmrechtsalter 16 klar ab
Im Kanton Aargau können Schweizerinnen und Schweizer weiterhin erst ab dem 18. Altersjahr abstimmen und wählen.
Die Stimmberechtigten im Kanton Aargau haben ein Volksinitiative für das Stimmrechtsalter 16 klar verworfen. Das Aargauer Volk verwarf die Initiative «Für eine Demokratie mit Zukunft (Stimmrechtsalter 16 im Aargau)» mit einem Nein-Stimmenanteil von 79,7 Prozent (Nein: 141'669 Stimmen, Ja: 35'992 Stimmen).
Die Beteiligung betrug knapp 42 Prozent, wie die Staatskanzlei Aargau am Sonntag mitteilte.
Die Initiative wollte die Kantonsverfassung ändern. Schweizerinnen und Schweizer, die das 16. Altersjahr zurückgelegt haben, sollten auf kantonaler und kommunaler Ebene abstimmen und wählen können.
Um in ein Amt gewählt zu werden, hätte eine Kandidatin oder ein Kandidat weiterhin volljährig, also mindestens 18 Jahre alt, sein müssen. Die Initiative war von einem Komitee lanciert worden, dem Vertreter zahlreicher Jungparteien angehören. Die junge SVP beteiligte sich nicht.
Nur Kanton Glarus kennt Stimmrechtsalter 16
Die Regierung, das Parlament und die bürgerlichen Parteien lehnten die Initiative ab. Die zivilrechtliche und die politische Mündigkeit solle nicht getrennt werden, hielten sie fest. Das Stimmrechtsalter auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene müsse einheitlich sein.
Für eine Senkung der Altersgrenze machten sich SP, Grüne GLP und EVP stark. Es gehe um die Stärkung der politischen Mitsprache, betonten sie. Jungen Menschen könne man mehr zutrauen, schliesslich müssten sie am längsten mit den politischen Entscheiden von heute leben.
Nach dem Nein im Aargau kennt weiterhin einzig der Kanton Glarus das Stimmrechtsalter 16.