ABB soll auf Auslagerung verzichten
In Genf haben 81 von 100 Kantonsparlamentariern den Industriekonzern ABB in einem Brief aufgefordert, den Verlust von Arbeitsplätzen am Standort Sécheron zu vermeiden. Das Management soll auf die Auslagerung von über 140 Arbeitsplätzen nach Polen verzichten.
In dem Schreiben fordern die Politiker den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Zürcher Energie- und Automatisierungstechnikfirma auf, «die Position neu zu evaluieren und den Standort ABB Sécheron zu stärken». Sie verlangen insbesondere, «den Verlust von Industriearbeitsplätzen zu vermeiden» oder im Bedarfsfall einen «vorbildlichen» Sozialplan für feste und temporäre Arbeitnehmer auszuarbeiten.
Die Parlamentarier drängen ABB insbesondere dazu, das Kompetenzzentrum von ABB Sécheron für Elektromobilität zu sichern und zu stärken. Schliesslich möchte die Mehrheit im Grossen Rat Partnerschaften mit institutionellen und wirtschaftlichen Akteuren des Kantons pflegen und ausbauen.
Der Brief wurde am Freitag von Vertretern aus sechs Parteien unterzeichnet (Grüne, CVP, FDP, Mouvement Citoyens Genevois, SP und SVP). Der Grosse Rat hatte bereits am Donnerstag einen Antrag gestellt, in dem der Staatsrat aufgefordert wurde, Druck auf die Unternehmensleitung auszuüben.
Der ABB-Konzern hatte Mitte November angekündigt, einen Grossteil der Produktion von Genf nach Polen zu verlagern. Bis Mitte 2019 sollen 100 festangestellte Mitarbeitende und 43 temporär Beschäftigte entlassen werden. Heute arbeiten über 200 Personen am Genfer ABB-Standort.
Das Wichtigste in Kürze
- Genfer Parlamentarier drängen ABB dazu, das Kompetenzzentrum von ABB Sécheron für Elektromobilität zu sichern und zu stärken.
- Der Brief wurde von Vertretern aus sechs Parteien aus allen politischen Lagern unterzeichnet.
- Der ABB-Konzern hatte Mitte November angekündigt, einen Grossteil der Produktion von Genf nach Polen zu verlagern.