Antworten und neue Fragen zur Wolfsjagd in Russland

Am Donnerstag reagierte die St. Galler Regierung auf einen dringlichen Vorstoss bezüglich des Jagdausflugs eines Amtsleiters nach Russland.

wolf
Ein Wolf. (Symbolbild) - keystone

Die St. Galler Regierung hat am Donnerstag einen als dringlich erklärten Vorstoss zum Jagdausflug eines Amtsleiters nach Russland beantwortet. In der Session wurden gleich nochmals zwei Vorstösse zum gleichen Thema eingereicht.

«Darf von St. Galler Amtsleitenden ein Mindestmass an politischer Sensibilität erwartet werden», hiess es im dringlichen Vorstoss der beiden Kantonsräte der Grünen Thomas Schwager und Meinrad Gschwend.

Der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen nahm im Februar 2024 zusammen mit einem Wildhüter während der Arbeitszeit in Russland an einer mehrtägigen Wolfsjagd teil. Dort habe er die Lappjagd, eine Art Treibjagd, studieren wollen, hiess es als Begründung. Die beiden Behördenvertreter erlegten vier Wölfe.

Hauptkritikpunkt der Grünen war das Ziel der Reise. Während seit zwei Jahren die ukrainische Bevölkerung «reguliert» werde, studierten Mitarbeitende des Kantons auf Arbeitszeit «das russische Wolfsmanagement», schrieben sie.

Kritik an Wahl von Russland als Zielort

Der Entscheid für Russland als Zielort sei fachlich begründet gewesen, erklärte die Regierung in ihrer Stellungnahme. Russland verfüge «über umfangreiche Erfahrungen im Wolfsmanagement».

Wegen des russischen Angriffskriegs würde «rückblickend jedoch keine Arbeitszeit mehr für solche privat organisierten Weiterbildungen gewährt werden». Die Teilnehmenden hätten die Kosten der Reise einschliesslich der Schussprämien selbst getragen. Für jeden geschossenen Wolf verlangten die Veranstalter 1100 Euro.

Im Rat sagte Thomas Schwager, es bleibe das schale Gefühl, dass es dem zuständigen Regierungsrat Beat Tinner (FDP) weiterhin an echter Einsicht fehle. Es habe sich um eine reine Abenteuerreise gehandelt.

Die Regierung muss noch weitere Vorstösse mit Fragen zur Wolfsjagd beantworten. Die Grünen wollen wissen, ob die Lappjagd in der Schweiz überhaupt möglich sei.

Debatte über Anwendung von Erkenntnissen

Je ein Parlamentarier von SVP und Mitte fragen ebenfalls, ob die Erkenntnisse aus Russland auf die Schweiz angewendet werden könnten. Das Ziel müsse eine höhere Zahl von Wolfsabschüssen sein. Allenfalls könne sich die Regierung dafür auch beim Kanton Wallis erkundigen.

Kommentare

User #5535 (nicht angemeldet)

Der Vernehmlassungsbericht des BAFU liegt mittlerweile vor. Auf über 5000 Seiten werden Vorschläge von der Bevölkerung gemacht, welche Lösungen es beim Umgang mit dem Wolf gibt. Unfassbar, dass das Amt für Natur lieber Wölfe in Russland schiesst, als sich um Lösungen zu bemühen.

User #2296 (nicht angemeldet)

Das war keine Wolfs-Jagd sondern nur ein Schiess-Fest mit eingesperrten Tieren. Ich denke das KEIN ECHTER JÄGER so etwas machen würde ! Also waren das NUR elende FEIGLINGE die gerne töten ,also eine grosse Lust verspüren, wenn sie wehrlose Wölfe töten können, ja da sind wir dann KERLE ! Ich habe eine grosse Sympathie für UNSERE Jäger und gerade jetzt wo sie mit Drohnen die kleinen Kizze retten macht das mir sehr grosse Freude! Aber diese zwei Meuchelmörder von Wölfen sollten die Jäger aus ihren Kreisen verdammen und ausschliessen. Danke den Jäger-Vereinen.

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