Christelle Luisier gewinnt Ersatzwahl in die Waadtländer Regierung
Christelle Luisier (FDP) ist am Sonntag als Nachfolgerin von Jacqueline de Quattro in die Waadtländer Kantonsregierung gewählt worden. Die Stadtpräsidentin von Payerne schaffte die Wahl mit deutlichem Vorsprung. Einen Achtungserfolg erzielte die Klimabewegung.
Das Wichtigste in Kürze
- Luisier wurde nach Angaben der Waadtländer Staatskanzlei mit fast 56 Prozent respektive 77'567 Stimmen gewählt.
Das absolute Mehr betrug 69'320 Stimmen.
Damit schaffte die 45-jährige Luisier die Wahl in die Waadtländer Regierung bereits im ersten Anlauf. Die Kandidatin der Klimastreikbewegung, Juliette Vernier, machte ein respektables Resultat. Die 19-Jährige erhielt 31'876 Stimmen, was einem Anteil von fast 23 Prozent aller Stimmen entsprach.
Auf dem dritten Platz folgte Guillaume Morand, genannt «Toto» Morand. Der Besitzer eines Schuhladens und Vertreter der von ihm gegründeten «Parti de Rien» erhielt rund 16'207 Stimmen (gut 11 Prozent). Der Lausanner hatte bereits 2012 und 2017 erfolglos für einen Sitz im Regierungsrat kandidiert.
Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete der 51-jährige Jean-Marc Vandel von der Piratenpartei. Er erhielt rund 7'153 Stimmen (rund 5 Prozent). Die Wahlbeteiligung betrug knapp 31.9 Prozent.
Die Ersatzwahl war nötig geworden, weil die bisherige Staatsrätin Jacqueline de Quattro (FDP) nach ihrer Wahl in den Nationalrat im letzten Herbst ihren Rücktritt aus der Kantonsregierung eingereicht hatte. Sie war zwölf Jahre Mitglied der Kantonsregierung gewesen.
Die FDP hatte Luisier ins Rennen geschickt. Sie wurde offiziell nur von ihrer eigenen Partei und der SVP unterstützt. Die SP hatte Stimmfreigabe beschlossen. Die Grünen unterstützten die Kandidatin der Klimastreikbewegung, die Mittepartei Vaud Libre den Schuhladenbesitzer «Toto» Morand.
Die 45-jährige Luisier war seit 2011 Stadtpräsidentin der rund 10'000 Einwohner zählenden Stadt Payerne. Seit 2012 war sie zudem Abgeordnete im Waadtländer Kantonsparlament. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern studierte an der Universität Freiburg öffentliches Recht und schloss mit dem Anwaltspatent ab.
Zwischen 2006 und 2008 arbeitete Luisier als stellvertretende Generalsekretärin im Finanzdepartement ihres Parteikollegen Pascal Broulis. Nun zieht sie neben Broulis und Philippe Leuba als dritte FDP-Vertreterin in die siebenköpfige Waadtländer Regierung ein.
Diese besteht weiterhin aus einer linksgrünen Mehrheit. Mit der neu gewählten Luisier, den drei Sozialdemokratinnen Nuria Gorrite, Cesla Amarelle und Rebecca Ruiz sowie der Grünen Béatrice Métraux ist die Waadtländer Kantonsregierung zudem fest in Frauenhand.