FC Basel: Fankurven-Sperrung vereint Basler Politiker
Die kollektive Sperrung der FCB-Fankurve nach Ausschreitungen in Zürich führt in Basel zu breitem politischen Widerstand.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 12. April kam es zwischen den Fans des FC Basel und des FC Zürich zu Übergriffen.
- Daraufhin wurde die Fankurve des FCB gesperrt.
- Basler Politiker verurteilen diese Kollektivstrafe und fordern eine Wiedereröffnung.
Nach gewalttätigen Übergriffen von FCB-Fans auf FCZ-Anhänger am 12. April verhängte Basel-Stadt eine drastische Strafe. Die Fankurve blieb beim Ostermontag-Spiel gegen Yverdon gesperrt.
Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) stufte die Prügelei mit fünfzig vermummten Tätern als Gewalt der Stufe 3 von 4 ein. «Der Angriff ging klarerweise einseitig von den Basler Fans aus», betonte sie gegenüber SRF.
Kritik an «Sippenhaft» und Rechtsstaatlichkeit
Politiker aller Couleur verurteilen die Kollektivstrafe. FDP-Landrat Balz Stückelberger nennt die Sperrung gar eines Rechtsstaats unwürdig und bezeichnet sie auf X als «Sippenhaft».
SVP-Präsident Pascal Messerli spricht von unverhältnismässiger Willkür, die Unschuldige bestrafe. Er startete Motion, damit der FC Basel beim letzten Saison-Match nicht auf 30'000 Fans verzichten müsse.

Messerlis dringliche Motion fordert ein Ende kollektiver Stadionsperren. Der Vorstoss hat breite Unterstützung und ähnliche Initiativen wurden in Bern bereits angenommen.
Sprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements Toprak Yerguz warnt allerdings, dass die Motion viel Handlungsspielraum nehmen würde.
FCB prüft juristische Schritte
Der FC Basel verurteilt die Gewalt, kritisiert aber die Kollektivstrafe scharf. Der Club will die Rechtmässigkeit gerichtlich klären lassen.
Trotz Kurvensperrung war das Spiel gegen Yverdon gut besucht. Viele Fans wichen in andere Sektoren aus und feierten das 5:0 ihrer Mannschaft.