Initiative will Events auf Zürichs Sechseläutenplatz beschränken

Conradin Zellweger
Conradin Zellweger

Zürich,

Die Initiative «Freier Sechseläutenplatz» will die Anzahl von Veranstaltungen auf dem prominenten Zürcher Sechseläutenplatz limitieren. Der Platz werde zu oft und zu kommerziell genutzt, so die Initianten. Gegner warnen, das gefährde vielfältige Veranstaltungen und den Zirkus Knie.

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Sechseläuten-Initiative will Events beschränken - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Initiative fordert: Der Sechseläutenplatz soll 300 Tage im Jahr frei sein.
  • Die 65 belegten Tage müsste er ohne Eintritt zugänglich sein. Ausnahme wäre der Zirkus, der Eintritt verlangen dürfte.
  • Gegner der Initiative von links bis rechts warnen: Die kulturelle Vielfalt gehe verloren.
  • Befürworter finden, der Platz müsse öfters frei bleiben, so könne der Kommerzialisierung eine Grenze gesetzt werden.

Er habe nichts gegen den Zirkus Knie, so der grüne Politiker Markus Knauss, aber der Platz müsse öfters den Zürcherinnen und Zürchern gehören. «Es ist der offenste Platz, und dieser soll nicht dauernd dem Kommerz ausgesetzt sein», so der Zürcher Gemeinderat der Grünen. 65 Tage pro Jahr soll der Platz im Herzen von Zürich weiterhin von Veranstaltungen genutzt werden, diese dürften zudem keinen Eintritt kosten. Eine Ausnahmebewilligung sieht die Initiative für den Zirkus vor. So darf der Knie weiterhin Geld für seine Zirkusshow verlangen. Die Initiative «Freier Sechseläutenplatz» wird von den Grünen und der Alternativen Liste unterstützt, die SP hat Stimmfreigabe beschlossen. Alle anderen Parteien sind gegen die Initiative.

Zirkus Knie ist dagegen

Keine Freude an der Initiative hat Zirkusdirektor Fredy Knie Junior. «Wenn wir den Sechseläutenplatz nicht mehr haben, wissen wir nicht mehr wohin. Alle anderen Plätze sind zu klein», so Knie. «Die extreme Einschränkung gemäss der Verbots-Initiative würde den Zirkus Knie in seiner Existenz gefährden.» Aber auch für die anderen Veranstaltungen wäre es schade, findet Knie, der im Nein-Komitee zur Initiative sitzt. Der Zirkus ist seit 100 Jahren auf dem Platz.

Gegenvorschlag will 180 Tage Belegung

Der Gegenvorschlag zur Initiative will die Belegungszeit auf 180 Tage festsetzen. Das wären mehr, als der Platz aktuell benutzt wird. Darum ist Markus Knauss dagegen: «Das wäre am schlimmsten, er wäre sozusagen eine Aufforderung an den Stadtrat, den Platz mehr zu belegen». Beim Nein-Komitee ist man für den Gegenvorschlag. Am 10 Juni entscheidet die Stadt Zürich über die Volksinitiative.

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