Löhne der selbständigen Ärzte klaffen in der Schweiz auseinander

Keystone-SDA
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Bern,

Bei der selbständigen Ärzteschaft zeigen sich grosse Einkommensunterschiede. Massgebend sind nicht nur Geschlecht und Fachrichtung, sondern auch die Region.

Betrachtet man die Fachrichtungen, so verdienen Chirurgen am meisten. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt es grosse Unterschiede bei den Ärzteeinkommen.
  • Nebst Geschlecht und Fachrichtung hat auch die Region Einfluss auf den Lohn.

Das Durchschnittseinkommen der selbständigen Schweizer Ärzteschaft lag 2014 bei gut 320'000 Franken, bei den Angestellten waren es 227'000 Franken. Diese Zahlen allein sagen wenig aus, denn es gibt grosse Unterschiede.

Zum Beispiel zwischen den Geschlechtern: Das Durchschnittseinkommen eines selbständigen Facharztes betrug 349'000 Franken, das einer Fachärztin 270'000 Franken. Bei den angestellten Ärzten betrug der Durchschnittslohn rund 255'000 Franken, bei den Ärztinnen 183'000 Franken.

Einkommensunterschiede in den Grossregionen

Eine Rolle spielt auch, wo das Diplom erworben wurde. In der Schweiz diplomierte selbständige Ärztinnen und Ärzte verdienten 2014 im Durchschnitt 324'000 Franken, im Ausland ausgebildete 26'000 Franken weniger. Bei den Angestellten betrug der Einkommensunterschied sogar rund 35'000 Franken.

Auch unter den Grossregionen gibt es markante Einkommensunterschiede. In der Zentralschweiz verdienten selbständige Fachärztinnen und Fachärzte mit einem Durchschnittseinkommen von 345'000 Franken am meisten, im Tessin waren es 328'000 Franken. In der Nordwestschweiz war das Durchschnittseinkommen mit 304'000 Franken am tiefsten.

Chirurgen verdienen am meisten

Bei den angestellten Ärztinnen und Ärzten sieht das Bild völlig anders aus. In der Genferseeregion waren die Einkommen mit 246'000 Franken am höchsten, die Zentralschweiz ist nur noch Mittelfeld. Am wenigsten verdienen angestellte Ärztinnen und Ärzte im Tessin.

Riesige Unterschiede gibt es zwischen den Fachrichtungen. Generell gilt: Grundversorger und Psychiater verdienen am wenigsten, Chirurgen am meisten. Die Praxisgrösse spielt ebenfalls eine Rolle. In Praxen, in welchen sechs bis zehn Fachärzte arbeiten, liegt das Durchschnittseinkommen gut 100'000 Franken höher als in einer Einzelpraxis.

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