Stadt Luzern

Martin Plazzer zum Schreibverbot für David Roth (32) in Christoph Blochers Luzerner Rundschau

Christof Vuille
Christof Vuille

Luzern,

Die Luzerner SP und Christoph Blochers «Luzerner Rundschau» liegen im Clinch. Parteichef David Roth hat vom Geschäftsführer ein Schreibverbot erhalten und wirft ihm Zensur vor. Nun schlägt dieser zurück – und wie!

Roths Text über Prämienverbilligungen wurde von Martin Plazzer aber zurückgewiesen. Zu den Gründen schwieg sich der Geschäftsführer im Gespräch mit Nau allerdings aus. Weil der Artikel dermassen viel Staub aufgewirbelt hat, geht Plazzer nun in die Offensive.

Plazzer bezeichnet Roth als «Politrüpel, der keinen Anstand und Respekt im Umgang mit anderen Personen und Persönlichkeiten hat». Dazu verweist er auf einen Tweet Roths zum Tode der ehemaligen Ex-Premierministerin Margaret Thatcher. Der Juso-Provokateur wollte damals «ein Bier auf Maggies besten Tag» trinken.

Dieses Sondersetting für den Kantonsrat könnte indes bereits im Sommer neu evaluiert werden. Plazzer zu Nau: «Mitte 2018, nach fünf Jahren, besteht durchaus die Möglichkeit, die Massnahme aufzuheben.»

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Luzerner SP-Chef David Roth darf in Christoph Blochers Wochenzeitung keine Kolumne schreiben.
  • Er wirft Martin Plazzer, dem Geschäftsführer der «Luzerner Rundschau», Zensur vor.
  • Plazzer schlägt nun zurück, bezeichnet Roth als «Politrüpel» und spricht von einer «erzieherischen Massnahme».
Martin Plazzer bezeichnet das Schreibverbot für David Roth als «erzieherische Massnahme».
Martin Plazzer bezeichnet das Schreibverbot für David Roth als «erzieherische Massnahme». - zvg
Der Luzerner SP-Chef David Roth darf keine Kolumne in der Wochenzeitung von Christoph Blocher veröffentlichen.
Der Luzerner SP-Chef David Roth darf keine Kolumne in der Wochenzeitung von Christoph Blocher veröffentlichen. - Keystone

Roth ist «Politrüpel» und «persona non grata»

Für David Roth ist die Sache klar: «Der Chef der Luzerner Rundschau ist ein treuer Statthalter Blochers. Und der demonstriert, wie die Medienlandschaft aussieht, wenn rechte Milliardäre das Sagen haben: Wer nicht genehm ist, wird zensuriert.»

Das sagte der Präsident der Luzerner SP letzte Woche zu Nau. Hintergrund: Seine Partei hatte von der Wochenzeitung, die seit kurzem SVP-Doyen Christoph Blocher gehört, das Angebot erhalten, eine Kolumne zu schreiben.

Er sagt, das Schreibverbot habe nichts mit der Übernahme durch Blocher zu tun und schon gar nicht mit Zensur. Denn er habe den damaligen Juso-Chef Roth bereits vor fünf Jahren zur «persona non grata» erklärt.

Darf Roth im Sommer doch schreiben?

Ausdrücklich hält der Geschäftsleiter das Angebot an die SP aufrecht, deren Standpunkte via Kolumne zu veröffentlichen. Das Schreibverbot habe nichts mit Zensur zu tun, sondern sei «eine rein erzieherische Massnahme gegenüber dem kantonalen SP-Präsidenten». Roth ist 32-jährig.

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