Parlament

Parlament zeigt sich offen für ein Darlehen an den EV Zug

Das Zuger Kantonsparlament gewährt dem EV Zug ein rückzahlbares Darlehen von 35 Millionen Franken zur Stadionerweiterung.

EV Zug
Die Spieler des EVZ bejubeln ein Tor. - keystone

Das Zuger Kantonsparlament will nach der ersten Lesung dem EV Zug ein rückzahlbares Darlehen in der Höhe von maximal 35 Millionen Franken gewähren. Mit diesem plant der Eishockeyclub unter anderem sein Stadion von 7200 auf 9000 Plätze zu erweitern.

Der EV Zug sei eine «wichtige Institution» für die Stadt und den Kanton Zug, schrieb die Regierung in ihrem Bericht und Antrag an das Parlament. Tom Magnusson, Präsident der Staatswirtschaftskommission, sprach davon, der EVZ sei mehr als ein Eishockeyverein, er sei ein «wichtiger Wirtschaftsfaktor».

Die vorberatende Kommission mit Präsidentin Vroni Straub (CSP) sagte, das Darlehen sei in der Kommission als «risikoarm» eingestuft worden. Es habe Konsens geherrscht, dass es sich beim Darlehen um eine Investition in die Volkswirtschaft handelt.

Besonders für das Geschäft ins Zeug legte sich die SVP. Gregor Bruhin äusserte sich, dass der EVZ eine Bedeutung habe, die weit über Zug hinausreiche.

Kritik und Zustimmung im Parlament

Es gebe bei diesem Geschäft «kein Haar in der Suppe», während sein Parteikollege Adrian Risi keine «keine Ecken und Kanten» ausmachte. Das Geschäft sei für alle Seiten «sehr fair».

Tabea Estermann GLP
Tabea Estermann ist Präsidentin und Kantonsrätin der GLP Kanton Zug. - zVg

Skeptischer äusserten sich einzelne Vertreter der GLP und der Mitte. Thomas Meierhans (Mitte) wollte als Einziger im Parlament nicht auf das Geschäft eintreten. Andere warfen die Frage auf, ob der Kanton wirklich «Bank spielen soll». Tabea Estermann (GLP) monierte, ein beabsichtigter Zinssatz von 1,5 Prozent für 30 Jahre sei sehr tief.

«Dieser Zinssatz entspricht einem Geschenk an den EVZ. Nicht mehr und nicht weniger.» Wer öffentlich solche Geschenke vergebe, müsse damit rechnen, dass auch andere Interessengruppen ähnliche Anfragen stellen, sagte die Grünliberale.

Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) antwortete, solche Begehren müssten die Ausnahme bleiben.

Detailberatung mit kritischen Voten

Aber: Falls auch andere Gruppen Ansprüche anmelden, könne das Parlament dazu Stellung nehmen. «Sie sind der Gesetzgeber.»

Kritische Voten folgten in der Detailberatung. Die Alternativen – die Grünen (ALG) etwa machten sich in einem Votum von Julia Küng dafür stark, dass der EVZ während des Darlehens keine Werbepartnerschaften mit strafrechtlich verurteilten Unternehmen eingehe.

Philip C. Brunner (SVP) lehnte die Forderung der ALG mit markigen Worten ab.

Philip C. Brunner
Philip C. Brunner (SVP) ist Zuger Kantonsrat und Fraktionspräsident. - zVg

Die vorberatende Kommission machte sich ferner erfolgreich dafür stark, dass der Zuger Eishockeyverein nach der Auszahlung des Darlehens verpflichtet ist, jährlich seine Konzernrechnung revidieren zu lassen. Die SVP hielt dies, wie Gregor Bruhin sagte, für «total übertrieben.»

Stadionerweiterung und Finanzierung

Gutgeheissen wurde der Antrag der vorberatenden Kommission, dass der EVZ vor der Rückzahlung des Darlehens auf eine Gewinnausschüttung an die Aktionäre verzichten soll.

Für die Erweiterung der Bossard Arena wird mit Kosten von rund 45 Millionen Franken gerechnet. Neben der Erhöhung der Zuschauerkapazität soll das Gastronomieangebot erweitert werden.

Die Bauzeit für das neue Stadion dürfte voraussichtlich drei Jahre dauern. Die zweite Lesung des Geschäfts ist in der März-Session geplant.

Kommentare

User #6318 (nicht angemeldet)

Also wenn der Kanton Zug kein Geld für den Verein hat, wer dann sonst? Aber eigendlich wäre so eine Unterstützung für einen Verein ziemlich Wettbewerbsverzerrend? In der Industrie würden da die Konkurrenten intervenieren.

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