Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat den privaten Gestaltungsplan «Brunnenhof» genehmigt.
Zürcher Bucheggplatz
Das geplante Hochhaus für Familienwohnungen am Zürcher Bucheggplatz. - Annette Gigon, Mike Guyer Architekte

Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat am Mittwochabend den privaten Gestaltungsplan «Brunnenhof» genehmigt. Eine städtische Stiftung beabsichtigt, an dem vielbefahrenen Bucheggplatz ein 13-stöckiges Hochhaus zu bauen.

Die Stiftung Familienwohnungen (SFW) plant ein 40 Meter hohes Gebäude mit 20 gemeinnützigen Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnungen. Dieses soll an ihre im Jahr 2007 erstellte Überbauung «Brunnenhof» anschliessen.

Das Vorhaben der SFW, die bis zum Jahr 2022 als Stiftung für kinderreiche Familien bekannt war, war im Zürcher Gemeinderat praktisch unbestritten. So stellte sich auch die AL hinter das Geschäft: «Unsere Vorbehalte gegenüber Hochhäusern sind bekannt, doch hier überwiegen die Vorteile», sagte Karen Hug (AL). Es werde Wohnraum für rund 100 Personen geschaffen; heute leben dort zwölf Personen.

Gestaltungsplan ohne Gegenstimmen verabschiedet

Der private Gestaltungsplan wurde mit insgesamt 109 Ja- zu null Neinstimmen bei einer Enthaltung gutgeheissen. Dieser ist nötig, da auf dem Grundstück gemäss Regelbauweise nur Gebäude mit einer Höhe von maximal 25 Metern erlaubt wären.

Da eine öffentliche Nutzung des Erdgeschosses vorgesehen ist, entsteht «ein neuer attraktiver Stadtraum beim Bucheggplatz», so der Stadtrat. Zudem werde dank den SFW-Gebäuden der Buchegg-Park vom Lärm der Hofwiesenstrasse geschützt.

Die Grünen hatten eigentlich ein Begleitpostulat eingereicht, um nicht nur den Park, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner des geplanten Hochhauses und der bestehenden Gebäude vor Lärm zu schützen.

Grüne ziehen Postulat zurück

Beim Hochhaus würden die Immissionsgrenzwerte teilweise überschritten; für den Bau sei eine Ausnahmebewilligung nötig, begründeten sie ihren Vorstoss. Sie wollten den Stadtrat dazu aufrufen, die «Einführung von Tempo 30 auf der Hofwiesenstrasse prioritär zu behandeln» und nicht erst im Jahr 2033 umzusetzen.

«Unser Postulat dürfte den Prozess aber nicht beschleunigen», hielt Jürg Rauser (Grüne) am Mittwochabend fest. Denn erste Schritte zu Tempo 30 seien eingeleitet worden, doch die Umsetzung sei von verschiedenen weiteren Stellen abhängig. «Der gemeinnützige Wohnraum ist hier das Wichtigste», sagte Rauser und zog das Postulat zurück, das zu einer grundlegenden Debatte über Tempo 30 hätte führen können.

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