Das sagt Syndicom zu neuen Pöstler-Aufgaben
Der Pöstler übernimmt immer mehr Aufgaben. Nespresso-Kapseln abholen oder den Stromzähler ablesen etwa. Dafür gibt es von der Gewerkschaft ein «Okay». Aber auch Bedingungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pöstler erhalten immer mehr Zusatz-Aufgaben.
- Die Gewerkschaft sagt: «Wir haben grundsätzlich nichts dagegen.»
Die Post muss umdenken. Da die Briefmengen jährlich abnehmen, sucht der gelbe Riese nach neuen Aufgaben für die Pöstler. Etwa Nespresso-Kapseln sammeln oder bei den Kunden den Stromzähler ablesen.
Im Nau-Beitrag hat die Pöstlerin kein Problem mit den neuen Aufgaben. «Ich fühle mich als Allrounderin», sagt sie. Doch was sagt die Gewerkschaft dazu?
«Grundsätzlich haben wir nichts dagegen, wenn die Touren der Briefpöstler mit weiteren Dienstleistungen ergänzt werden», sagt Gewerkschaftssekretär David Roth von der Syndicom. Vor allem Dienstleistungen im Bereich der Logistik würden gut in das Profil passen.
Ob die neuen Aufgaben zumutbar sind, hänge davon ab, wie sie in die Touren der Pöstler eingebaut werden. «Wichtig ist, dass die Zeitberechnung realistisch erfolgt und nicht einfach auf dem Reisbrett, sondern gemeinsam mit der Belegschaft und der Gewerkschaft geplant wird.»
Der Präsident der SP Kanton Luzern fordert zudem, dass Pöstler für die neuen Aufgaben einer Weiterbildung erhalten. «Nur so kann garantiert werden, dass die Betroffenen nicht überfordert werden.»
Immerhin: Die meisten Pöstler stehen der neuen Aufgabe positiv gegenüber. «Ärger gibt es dann, wenn die neuen Aufgaben nicht kompatibel mit der ursprünglichen Arbeit sind», sagt Roth. So werden aktuell teilweise Altkleidersäcke von Postboten eingesammelt. Das Problem: «Oft reicht die Ladefläche für die Menge nicht aus.»