Millionen-Zahlung an Trumps Anwalt: Hat Novartis nun ein Schmuddel-Image?
Novartis ist es peinlich: Der Pharmariese hat 1,2 Millionen Dollar an Michael Cohen bezahlt – den Trump-Anwalt, der auch Porno-Darstellerin Stormy Daniels bezahlt hat. Bleibt es bei der Peinlichkeit, oder müssen die Basler jetzt gegen ein anrüchiges Image ankämpfen?
Das Wichtigste in Kürze
- Novartis-Chef Narasimhan ist es peinlich, dass seine Firma 1,2 Millionen an Trumps Anwalt gezahlt hat.
- Ist der gute Ruf verspielt? Das Geld floss auf dasselbe Konto, von wo auch Porno-Star Stormy Daniels bezahlt wurde.
- Die anrüchigen Aspekte dürften bei der leidigen Angelegenheit aber eine untergeordnete Rolle spielen.
Novartis hat umgehend reagiert: Der neue CEO Vasant Narasimhan hat Fehler eingestanden und Verständnis gezeigt für enttäuschte Mitarbeiter. Dass der Basler Pharmagigant über eine Million Dollar an Trumps Anwalt und Problembeseitiger Michael Cohen gezahlt hat, ist das eine. Dass das Geld auf das gleiche Konto floss, von welchem auch die 130'000 Dollar für Porno-Darstellerin Stormy Daniels stammen, rückt Novartis in die Nähe von Sex & Crime.
Hat Novartis jetzt einen schlüpfrigen Ruf?
Nicht besser macht die Angelegenheit, dass sie von Stormy Daniels Anwalt aufgedeckt wurde. Der Zusammenhang ist da: Novartis und Porno im gleichen Satz. Das sieht kein Manager eines Weltkonzerns gerne. Aber bleibt das auch hängen?
Kaum. Wenn Sex für Pharma ein Problem wäre, hätte Pfizer ein viel gröberes Problem als Novartis. Die beiden Firmen wechseln sich je nach Statistik an der Spitze der grössten Pharmakonzerne ab. Pfizer ist aber Hersteller des wohl schlüpfrigsten Medikaments schlechthin: Viagra. Das grosse Geld fährt Pfizer trotzdem ein: Nicht mit Viagra, sondern Pneumokokken-Impfungen und Mitteln gegen Rheuma und Schuppenflechte.
Warum ist es dann peinlich?
Den Patienten ist es also ziemlich egal, woher ihre Injektionslösung kommt – sofern sie es überhaupt beachten. Warum hat Novartis-CEO Vasant Narasimhan dann schlaflose Nächte? Einerseits weil – vorerst – die Affäre noch nicht entwirrt ist. Novartis hat nichts mit Stormy Daniels zu tun.
Aber die Sex-Komponente ist auch nur oberflächlich peinlich. Wirklich unprofessionell wirkt aber vor allem das Vorgehen des Vorgängers von Vasant Narasimhan. Denn mit Michael Cohen wurde ein Lobbyist angestellt, der nichts taugte. Und den man selbst dann noch bezahlen musste, als man das längst realisiert hatte. Das wirft ein schlechtes Licht auf das Management. Und das interessiert Investoren – Porno hin oder her.