Schlechte Aussichten für Flugreisende im Sommer
Das Wichtigste in Kürze
- Der europäische Flugverkehr dürfte sich diesen Sommer etwas schwierig gestalten.
- Gründe dafür sind heftige Verspätungen, mieses Wetter und Streiks.
Flugpassagiere brauchen in diesem Reisesommer voraussichtlich besonders viel Geduld. Die Airlines haben zwar auf breiter Front ihre Angebote ausgebaut, es häufen sich aber auch Annullierungen und starke Verspätungen. Neben Fluglotsen-Streiks und ungünstigem Wetter tragen dazu auch die mangelhafte Infrastruktur und Organisationsprobleme bei den Gesellschaften bei, meinen Experten.
«Wenn das mit den Streiks weitergeht, müssen sich die Passagiere auf einen heissen Sommer mit vielen Verspätungen einstellen», warnte Tuifly-Geschäftsführer Roland Keppler in der «Rheinischen Post». Er fordert eine einheitliche Kontrolle des Luftverkehrs in Europa, um bei Ausständen oder Unwettern Flüge besser umleiten zu können.
Massiver Druck auf Preise
«Die Flugpläne sind immer mehr auf Kante genäht», sagt Gerald Wissel von der Hamburger Beratungsgesellschaft Airborne. Im Sommer schickten die Unternehmen alles in die Luft, was fliegt, um an der stark gestiegenen Nachfrage nach Flugreisen teilzuhaben. Reservemaschinen würden kaum noch vorgehalten, Mietjets seien ebenfalls äusserst knapp. Die gute Nachricht für die Verbraucher: «Wir sehen einen massiven Druck auf die Preise.»
Streiks stellen Flugverkehr auf den Kopf
Das Flugjahr 2018 in Europa ist bislang geprägt von heftigen Streiks. Die Mitarbeiter der Air France brachten bereits ihren Chef Jean-Marc Janaillac zum Rücktritt, die französischen Fluglotsen sorgten mit Streikwellen im März und Mai für tausende Ausfälle. Allein der Billigflieger Ryanair musste nach eigenen Angaben im Mai rund 1100 Flüge streichen, etwa 200’000 Passagiere waren betroffen. Zudem sind viele der touristischen Airlines nach der Air-Berlin-Pleite im Umbau.