Sika-Verwaltungsrat macht auch nach Ende des Übernahmestreits der Besitzer-Familie noch Vorwürfe

Nach dreieinhalb Jahren ist der Sika-Streit geregelt. Der neue Aktioniär Saint-Gobain gibt sieben Prozent der Aktien an das Unternehmen zurück und erreicht somit keine Stimmenmehrheit. Sika-Präsident Paul Hälg erklärt den Deal und blickt zurück, was hätte besser laufen können.

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«Wir haben die Ziele erreicht, die wir uns als Verwaltungsrat gesetzt hatten» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Konzern Saint-Gobain verkauft für zwei Milliarden 7 Prozent Kapitalanteile an Sika zurück.
  • Sika bleibt damit in Schweizer Händen, da die Franzosen nicht mehr die Stimmenmehrheit erreichen.
  • Im Nau-Interview nimmt Verwaltungsratspräsident Paul Hälg Stellung zum Deal und zieht Bilanz über die letzten Jahre.

Das Schweizer Bauchemie Konzern Sika bleibt in Schweizer Hand. Während den letzten 3.5 Jahren streitete sich die Erbenfamilie Burkard mit dem Sika-Verwaltungsrat. Erstere verkauften ihr Kapitalanteil von 17 Prozent an den Konzern Saint-Gobain verkaufen und hätten die 52 Prozent Stimmenanteil an das französischen Unternehmen weitergegeben.

Wie Sika am Freitagvormittag mitteilte, bekommen die Franzosen nur 10 Prozent der Kapitalanteile. Somit erreicht Saint-Gobain nicht die Mehrheit aller Stimmen an der Generalversammlung. Die drei Parteien Verwaltungsrat, Erbenfamilie und Saint-Gobain einigten sich nach jahrelangem Streit in der Nacht auf Freitag.

Zufrieden mit Deal, unzufrieden mit Besitzer-Familie

Mit der nun getroffenen Lösung ist Verwaltungsratspräsident Paul Hälg sehr zufrieden: «Wir haben damit die Ziele erreicht, die wir uns als Verwaltungsrat gesteckt hatten.» Die Erbenfamilie erhalte einen Marktpreis für ihre Anteile. Die von Saint-Gobain zurückgekauften Aktien werden vernichtet. Damit profitierten auch die Aktionäre, so Hälg: «Es kommt zu einer Gewinnverdichtung.»

Natürlich hätten die jahrelangen Streitigkeiten Nerven gekostet, aber auch interessante Einblicke gebracht. Nach wie vor wirft Paul Hälg der Erbenfamilie aber vor, sie hätte zuerst mit dem Verwaltungsrat reden sollen, statt mit Saint-Gobain.

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