So passieren Unfälle: Arbeitnehmer sind zu faul für die Sicherheit
Das Wichtigste in Kürze
- Ältere Arbeitnehmer nehmen den Arbeitsschutz ernster als jüngere.
- 47 Prozent finden, dass in ihrem Unternehmen Produktivität über Sicherheit steht.
Schweisser, Strassenbauer, Lagerarbeiter oder Elektriker – sie alle haben risikoreiche Jobs. Umso wichtiger ist es, vorgeschriebene Sicherheitsmassnahmen ernst zu nehmen, um einen Unfall zu vermeiden. Doch eine Umfrage von CWS-boco zeigt: 69 Prozent der befragten Schweizer Arbeitnehmer halten die Sicherheitsvorschriften nicht oder nur teilweise ein. Fast die Hälfte verzichtet gar auf wichtige Teile der Schutzausrüstung.
Warum? Grund dafür sei laut Umfrage die Bequemlichkeit. Hitzeschutz und Handschuhe, Sicherungen und all die weitere Vorkehrungen, die Schaden an der betreffenden Person oder an Dritten verhindern, erfordern Aufwand. Diesen scheut die Mehrheit der Befragten. Dabei gilt: Je jünger, desto leichtsinniger.
Produktivität hat Priorität
Dazu kommt, dass 47 Prozent der Befragten angaben, dass in ihrem Unternehmen Produktivität höher gewertet werde als Sicherheit. Nur jedes zweite Unternehmen lässt regelmässig kontrollieren, ob die Sicherheitsvorkehrungen tatsächlich getroffen werden.
Dazu kommt, dass 58 Prozent der Arbeitnehmer ihre Berufskleidung selber waschen müssen. Wird Spezialkleidung nicht korrekt gepflegt, verliert sie allerdings ihre Schutzwirkung viel schneller. Hitze- und Flammschutzkleidung beispielsweise kann nach dem Waschen mit Weichspüler entzündbar sein. Und die Leuchtkraft der Reflektoren von Warnschutzkleidung geht bei nicht sachgemässem Waschen früher verloren.
Um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit zu steigern, braucht es also sowohl vom Arbeitgeber, als auch vom Arbeitnehmer, mehr Effort.