Fairer Zug: Carlsen gibt absichtlich auf
Als Geste der Fairness hat Schach-Weltmeister Magnus Carlsen einen äusserst ungewöhnlichen Zug gemacht.
Schach-Weltmeister Magnus Carlsen hat als Geste der Fairness einen besonders ungewöhnlichen Zug gemacht. Im Online-Duell mit dem Weltranglistendritten Ding Liren aus China schenkte der 29-jährige Norweger im dritten Zug erst seine Dame her. Er gab nach dem Antwortzug auf. So «revanchierte» sich Carlsen dafür, dass er die vorangehende Partie ihres Wettkampfes in einer Stellung gewann.
Diese wäre auf ein Remis hinausgelaufen – wenn die Internetverbindung des Chinesen nicht abgebrochen wäre.
«Ich habe enormen Respekt vor Ding als Spieler und als Mensch. Darum war das gegen ihn die einzig korrekte Art», sagte der Weltmeister. Dies, nachdem er das Match nach zwei weiteren Partien mit 2,5:1,5 für sich entschieden hatte. Die sportliche Geste des Norwegers stiess in den sozialen Netzwerken fast einhellig auf Lob.
Es war das erste von bis zu drei Matches im Halbfinale des mit 150.000 US-Dollar dotierten Chessable Masters auf der Plattform chess24, die zur Play-Magnus-Firmengruppe gehört. Das Turnier ist die dritte Station der Magnus Carlsen Chess Tour um insgesamt eine Million US-Dollar Preisgeld.
Im Onlineschach kommt es immer wieder vor, dass Partien durch unzuverlässige oder langsame Internetverbindungen entschieden werden. Ding Liren hatte schon bei früheren Turnieren technische Probleme. Das kann an der «Great Firewall» liegen, die den chinesischen Behörden die Möglichkeit zu Kontrolle und Zensur gibt. Sie verlangsamt oder unterbricht aber Verbindungen zu internationalen Servern.
Das Wichtigste in Kürze
- Magnus Carlsen hat im Online-Duell mit Ding Liren aus China einen speziellen Zug gemacht.
- Der Schach-Weltmeister gab nach dem Antwortzug auf.