Gegen Anthony Joshua: Andy Ruiz «brachte Schande über den Boxsport»
Übergewichtig, schlecht vorbereitet, klar unterlegen: Die Darbietung von Andy Ruiz Jr. gegen Anthony Joshua zieht heftige Kritik nach sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Andy Ruiz Jr. sieht sich nach seiner Niederlage gegen Anthony Joshua in heftiger Kritik.
- Box-Promoter Frank Warren wettert, Ruiz habe «Schande über sich und den Sport» gebracht.
- Der mexikanisch-amerikanische Boxer steht nach der Blamage vor einer ungewissen Zukunft.
Das Wort von Box-Promoter Frank Warren hat in der Kampfsportszene durchaus einiges Gewicht. Und mit Gewicht kennt sich Andy Ruiz Jr. spätestens seit seiner Niederlage gegen Anthony Joshua im vielbeachteten Rückkampf bestens aus. Denn mit seiner schlechten Form brachte Ruiz «Schande über sich und den Sport», urteilt Warren.
Der englische Promoter ist verantwortlich für die Kämpfe von Tyson Fury und war am Joshua-Rückkampf nicht beteiligt. Dennoch wettert er nun über den Auftritt von Ruiz in Riad. «Als beim Wiegen die Augenbrauen hochgingen, war er der sprichwörtliche Elefant im Raum», so Warren.
«Ruiz hat Schande über sich und den Sport gebracht, weil er sich in keiner Form vorbereitet hat. Joshua muss sich gewundert haben, auf welches Kinn er zielen soll», wettert Warren weiter.
Beim Kampf in Saudi-Arabien am vergangenen Samstag hatte Ruiz mit 128,3 Kilo auf der Waage gestanden. Damit war er mehr als sieben Kilo schwerer als bei seinem Überraschungssieg im Juni.
Ungewisse Zukunft für Ruiz nach Riad-Pleite
Ruiz gab sich nach der klaren Punktniederlage reumütig und sprach offen über die fehlgeschlagene Vorbereitung. «Drei Monate Partymachen» hätten ihn in schlechter Verfassung zurückgelassen. Als Folge davon habe er nicht so hart trainiert, wie er sollte. Das höhere Gewicht habe ihm mehr geschadet als erwartet.
Die Zukunft des mexikanisch-amerikanischen Schwergewichts ist nach der Blamage in Riad voller Fragezeichen. Den erhofften direkten Rückkampf gegen Joshua wird es vorerst nicht geben. Der Brite muss einen seiner Gürtel verteidigen – entweder gegen Alexander Usyk (WBO) oder Kubrat Pulev (IBF).
Ein wahrscheinlicher Gegner für Ruiz ist Dominic Breazeale. Der US-Amerikaner wurde im Juni in Runde eins von Deontay Wilder ausgeknockt. Für den Mexikaner ergibt der Kampf Sinn – Breazeale ist für Ruiz ein schlagbarer Gegner. Die Voraussetzung dafür ist, dass er mindestens wieder in die Form kommt, die er im Juni hatte.