Olympia 2020 soll Fukushima beim Wiederaufbau helfen
Olympia 2020 in Tokio soll nicht nur sportlich ein Höhepunkt werden, sondern auch Fukushima nach der Katastrophe im März 2011 zu einem besseren Image verhelfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 24. Juli 2020 beginnen in Tokio die Olympischen Sommerspiele.
- Auch die Region Fukushima wird Austragungsort sein.
- Diese wurde im März 2011 hart von der Nuklear-Katastrophe getroffen.
- Fukushima steht deshalb sinnbildlich für die «Spiele des Wiederaufbaus».
In gut neun Monaten starten in Tokio die Olympischen Sommerspiele. Olympia 2020 wurde von Japans Premierminister Shinzo Abe als Event des «Wiederaufbaus» ausgerufen.
Neben der Hauptstadt Tokio und zahlreichen anderen Austragungsorten werden auch in Fukushima Wettkämpfe stattfinden. Im frisch renovierten und für 30'000 Fans platzbietenden Azuma Stadion sind ein Baseballspiel und sechs Softballspiele geplant.
Auf keinen Austragungsort trifft das Motto «Spiele des Wiederaufbaus» so gut zu, wie auf die krisengeschüttelte Region Fukushima. Während den Katastrophentagen im März 2011 wurden ganze Landstriche überschwemmt. Durch den nuklearen GAU mussten im 30-Kilometerradius Hunderttausende Personen evakuiert werden. 20'000 Menschen starben.
Auch acht Jahre nach der Katastrophe sind die Folgen in Region weiterhin zu spüren. Viele Gebiete sind noch nicht bewohnbar und die Infrastruktur ist mangelhaft. Die Frage nach der Sicherheit von Besuchern und Athleten ist so nichts weiter als verständlich.
Imageschaden aufpolieren
Jetzt soll Olympia 2020 den Imageschaden aufpolieren. Die Botschaft ist klar: Man kann acht Jahre nach der Katastrophe in Fukushima wieder leben und Spass haben.
Die ausländischen Besucher sollen an den Olympischen Spielen eine andere Seite von Fukushima entdecken. So startet beispielsweise auch der Fackellauf am 26. März in dieser Region.
Olympia 2020 verhindert Wiederaufbau
Hinter dem Plan der japanischen Regierung verbirgt sich allerdings auch eine Schattenseite. Fukushima-City, wo die Wettkämpfe stattfinden werden, liegt 70 Kilometer vom beschädigten Atomkraftwerk entfernt. Die Erdbebenschäden in der Stadt waren gering, der Tsunami erreichte die Stadt gar nicht.
Heute liegt die radioaktive Strahlung nur leicht über der von London. Fukushima-City war von der Katastrophe also kaum betroffen.
An anderen Orten dagegen verhindern die Olympischen Spiele die Normalisierung gar. Stadtverwaltungen kleiner Ortschaften liessen zuletzt verlauten, dass vielfach kein Geld zum Wiederaufbau vorhanden ist. Der Grund: Durch die starke Nachfrage wegen der olympischen Bauprojekte in Tokio seien die Materialkosten stark gestiegen.